Die Biosphäre Bliesgau im Winter

Kostenlos – zum Mitnehmen! Winterwandern in der Biosphäre Bliesgau-Weltacker Mardellen – einzigartige Gewässer 8. Jahrgang | Ausgabe 4 Dezember 2023 – Februar 2024 Schwerpunkt-Thema dieser Ausgabe: SDG-Ziel 6

2 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 MAB Jugendforum im Biosphärenreservat Pfälzerwald - Das Projekt „Junge Biosphäre“ als Best-Practice-Beispiel Im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen fand im Herbst das dritte deutschsprachige MAB (Man and The Biosphere) Jugendforum statt. Über 60 junge Erwachsene und Biosphärenreservats-Mitarbeitende aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz erarbeiteten konkrete Ideen für mehr Jugendpartizipation in Biosphärenreservaten. Unter dem Motto „vernetzt fetzt“ wurde gemeinsam überlegt, wie attraktive Möglichkeiten für Jugendpartizipation in den Biosphärenreservaten entstehen können, wie junge Menschen ihre Biosphärenreservats-Region aktiv mitgestalten können und wie sie sich besser untereinander vernetzen können. Eingebettet in ein buntes Rahmenprogramm mit Lagerfeuer und Exkursionen in den Pfälzerwald, fanden mit Hilfe von partizipativen Methoden (z.B. World Cafés, Open Space usw.) viele Gruppendiskussionen statt. Es wurden Forderungen an die Biosphärenreservate zur Umsetzung von Jugendpartizipation erarbeitet. „Sehr erfreulich in diesem Zusammenhang ist, dass fast alle der Forderungen in unserem Biosphärenreservat Bliesgau bereits umgesetzt werden“, betont Verbandsvorsteher Landrat Dr. Theophil Gallo, „dies ist möglich, da die Koordinierungsstelle für nachhaltige Jugendarbeit beim Kreisjugendamt in enger Kooperation mit dem Biosphärenzweckverband Bliesgau verstetigt wurde.“ Ein Highlight beim Markt der Möglichkeiten war der Stand des Projekts „Junge Biosphäre“. Michelle und Tobias, die im vergangenen Jahr das „Biogasprojekt“ mit Hilfe der Koordinierungsstelle für nachhaltige Jugendarbeit des Saarpfalz-Kreises umgesetzt haben, backten gemeinsam mit der Projektleiterin Sandra Klingler Pfannkuchen auf selbsterzeugtem Biogas. „Vernetzt fetzt“ Infostand des Projektes „Junge Biosphäre“, der Koordinierungsstelle für Nachhaltige Jugendarbeit des Saarpfalz-Kreises: Michelle Herrmann (l.) und Tobias Binkle mit der Projektleiterin Sandra Klingler beim Backen von Pfannkuchen auf selbsterzeugtem Biogas. Foto: privat Das CJD übernahm vor einigen Jahren mit der Ausbildung Lager/Logistik den Vertrieb der Biosphärenprodukte. Was ist da genau die Aufgabe? Das CJD hat 2020 mit dem Ausbildungsgang „Lager und Logistik“ den Vertrieb der Biosphärenprodukte über das Bliesgau-Regal übernommen. Die Hauptaufgaben umfassen das Bestellen der Waren bei den Produzenten, das Abholen der Produkte, das Einlagern im Lager, das Kommissionieren von Bestellungen, das Schreiben von Lieferscheinen, die Auslieferung an die Kunden sowie Inventuren und die Überwachung des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD). Diese Tätigkeiten decken verschiedene AusbildungsinhalErika Schmidt und Wolfgang Wohlwend im CJD Homburg verantwortlich für die Ausbildung und die Logistik der Biosphärenprodukte. Foto: Barbara Hartmann CJD Homburg/Saar: Ausbildung und Biosphärenprodukte Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) ist eine deutschlandweite, gemeinnützige Organisation, die sich auf die Bildung und berufliche Integration von jungen Menschen mit Handicaps konzentriert. Die Arbeit des CJD umfasst die folgenden Schwerpunkte: Bildung und Ausbildung, soziale Integration, Persönlichkeitsentwicklung, Inklusion und soziales Engagement. Die Arbeit des CJD basiert auf einem ganzheitlichen pädagogischen Ansatz, der darauf abzielt, den jungen Erwachsenen die besten Chancen für eine erfolgreiche Zukunft zu bieten. Wir sprachen mit Verantwortlichen aus dem Homburger Standort. te im Beruf Lager und Logistik ab. Derzeit befinden sich 34 Auszubildende in diesem Bereich. Wie sieht die Arbeit mit den Auszubildenden dabei in der Praxis aus? Unsere Auszubildenden haben besondere Bedürfnisse und absolvieren dennoch in einer dualen Ausbildung die Prüfungen vor den zuständigen Kammern. Im CJD erhalten sie dafür die individuelle Betreuung, die sie benötigen, und das in einem ganzheitlichen Ansatz. Dabei arbeiten Ausbilder, Pädagogen, Psychologen, Mediziner und Sozialpädagogen eng zusammen, um sicherzustellen, dass die jungen Erwachsenen bestmöglich auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Wie viele Produkte transportieren Sie ungefähr pro Monat im Rahmen des Vertriebs der Biosphärenprodukte? Wir bearbeiten etwa 50 Bestellungen pro Monat, und unser Portfolio umfasst insgesamt 230 Produkte. Vor kurzem ging ein weiteres, modernes Angebot an den Start. Sie eröffneten einen LEADER-geförderten Online-Shop. Wie läuft dort das Prozedere im betrieblichen Alltag ab? Unser Online-Shop wird nach dem Saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum im Rahmen der LEADER-Strategie der Region BR Bliesgau mit Mitteln aus der Europäischen Union und des Saarlandes gefördert. Kunden können Produkte über Vorkasse online bestellen (www.bliesgauregal.de). Nach Bestätigung des Zahlungseingangs verpacken und versenden unsere Teilnehmer die Bestellung. Dies bietet eine zusätzliche Möglichkeit zur Ausbildung, da das Verpacken und Versenden von Bestellungen wichtige Bestandteile unseres Ausbildungsprogramms sind. Vor Kurzem erhielten wir die erste Bestellung aus München. Gibt es weitere Angebote des CJD im Biosphärenreservat? Ja, im Concept Store der Stadt Homburg werden u. a. auch Biosphärenprodukte angeboten, hier unterstützen unsere Azubis den Verkauf. Der Concept Store feiert im Dezember sein einjähriges Jubiläum. Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und behandeln z. B. ab sofort alle Pflanzen im Gartenbau ohne Pflanzenschutzmittel, nur unter Einsatz von natürlichen Materialen. Die Jugendlichen erleben auf diese Weise die Berufspraxis ganz nah. Was ist der Vorteil für das CJD und für die jungen Erwachsenen, sich zunehmend nach außen zu orientieren? Die Kooperationen mit der regionalen Wirtschaft sind für uns sehr wichtig. Dadurch schaffen wir eine realistische Ausbildung für unsere jungen Menschen. Sie gewinnen wertvolle Erfahrungen und sind bereits mit den Abläufen in Unternehmen vertraut, was ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht. Für das CJD ist es eine Möglichkeit, die Integration unserer Auszubildenden in die Gesellschaft zu fördern und ihre berufliche Entwicklung zu unterstützen. Können Eltern ihre Kinder beim CJD anmelden? Nein, Eltern können ihre Kinder nicht direkt beim CJD anmelden. Die Zuweisung unserer Auszubildenden und Teilnehmenden erfolgt in der Regel über die regionalen Agenturen für Arbeit (Rehaberatung). Bei Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen ist ganzjährig eine Aufnahme möglich. Für Interessierte gibt es einmal monatlich geführte Info-Veranstaltungen. Des Weiteren bieten wir für Schulen Schnuppertermine und Praktika an. Studierende aus den Bereichen Arbeits- und Sozialpädagogik können bei uns ebenfalls Praktika absolvieren. Adresse des Online-Shops: www.bliesgauregal.de Ansprechpartner beim CJD: Sabrina Prior, sabrina.prior@cjd. de. 06841-691 287 und Wolfgang Wohlwend, wolfgang.wohlwend@cjd.de 06841-691 258 GUGGE MO! Im Bus mit bis zu 5 Personen an Wochenenden und Feiertagen im Saarpfalz-Kreis unterwegs. nur 6,50€/Tag* Das FreizeitTicket SaarLand 2o22 * Gültig: Sa, So und an Feiertagen, in allen Bussen im Saarpfalz-Kreis sowie in der Gemeinde Kleinblittersdorf (Linien R14, 501, 507, 147). Nicht im Schienenverkehr und nicht in Bussen von Saarbahn und NVG. saarpfalz-touristik.de

3 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 Neues aus der Biosphäre Lager/Logistik Seit zwei Jahrzehnten erweckt das Café Zauberlehrling in Homburg bei jungen Menschen die Chance auf eine vielversprechende Zukunft. Was einst als bescheidener Ausbildungsbetrieb begann, hat sich im Laufe der Jahre zu eiZauberlehrlinge in Homburg: Eine Erfolgsgeschichte der Gastronomie und Integration 20 Jahre Café Zauberlehrling feierte der Inklusionsbetrieb des CJD im Oktober Bild Carla Wack ner Erfolgsgeschichte entwickelt, die nicht nur die Gaumen der Gäste erfreut, sondern auch das Leben der jungen Erwachsenen, die hier ihre Ausbildung absolvieren. Es ist ein Ort der Chancen und Integration. Es beweist, dass gastronomischer Erfolg und gesellschaftliches Engagement Hand in Hand gehen können. In den kommenden Jahren wird das Café Zauberlehrling sicherlich noch viele kulinarische und menschliche Erfolgsgeschichten schreiben. Mit dem globalen Nachhaltigkeitsziel 6 soll der Zugang zu sauberem und bezahlbarem Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen und die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser überall auf der Welt erreicht werden. Wasserhahn aufdrehen, Toilettenspülung drücken, duschen – das ist für uns einfach selbstverständlich. Doch weltweit hat jeder dritte Mensch kein Waschbecken oder eine Toilette, 494 Millionen Menschen müssen ihre Notdurft im Freien verrichten. Darunter leidet die Hygiene und die Ausbreitung von Krankheiten wird begünstigt. Jährlich sterben rund eine halbe Million Kinder im globalen Süden an den Folgen von verschmutztem Wasser. Blue Future Projekt – nachhaltiger Trinkwasserzugang in Tansania Ein beachtliches Projekt für sauberes Wasser kommt von einem Saarbrücker Start Up: Die BlueFuture GmbH finanziert mit dem Verkauf von regionalem Mineralwasser aus der Nationalparkregion Hunsrück Hochwald Wasserstationen im afrikanischen Tansania. Überwiegend Frauen werden dort zu Leiterinnen „ihrer“ Wasserstationen ausgebildet und können sich damit ihren Lebensunterhalt erwirtschaften. Mit Nanofiltern filtern sie verschmutztes Wasser aus Quellen und versorgen die Gemeinde zu günstigen Preisen mit sauberem Wasser. Nähere Informationen und die Bezugsquellen SDG-Ziel 6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen des Blue Future Wassers auf www. bluefutureproject.com. Das Wasser wird immer knapper – auf wasserbewußten Konsum achten Süßwasser ist eine der wertvollsten Ressourcen auf der Erde und ihre nachhaltige Nutzung wird im Unterziel 6.4. angestrebt und verfolgt. Heute leben bereits zwei Milliarden Menschen in Wassermangel, bis 2050 könnte aufgrund des Klimawandels die Hälfte der gesamten Menschheit betroffen sein. Auch durch unseren Konsum wird dieses Problem verschärft: Gerade in wasserarmen Gegenden im globalen Süden werden wasserintensive Lebensmittel mit Hilfe künstlicher Bewässerungssysteme angebaut. Und noch dazu nicht für den eigenen Markt, sondern für den Export. Ein trauriges Beispiel ist die Kartoffel: Kartoffeln, die für uns in Ägypten angebaut werden, brauchen 14mal mehr Wasser als heimische „Bliesgau-“ oder „Pfälzer Grumbeere“. Wasserbewußter Konsum ist somit auch regionaler und saisonaler Konsum. Auch der Anbau von Baumwolle verbraucht extrem viel Wasser. Für die Produktion eines T-Shirts werden 2000 Liter Wasser benötigt oder für eine Jeans 8000 Liter (stolze 85% allein für die Baumwolle). Zum Glück haben wir auch hier die Wahl: Wir können Secondhand, faire Mode und insgesamt weniger Kleidung konsumieren.

4 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 Winterwandern im Biosphärenreservat Bliesgau Der Winter im Biosphärenreservat Bliesgau hat sehr viele Facetten - auch eine ganz ruhige und sanfte, die schöne Landschaft erwandern! Ein besonders schöner Winterwanderweg ist der Mariannenweg ab Blieskastel oder Niederwürzbach, der zum Entspannen, Staunen und Genießen in der weißen Winterlandschaft einlädt. Die winterliche Stille, die traumhafte Kulisse der barocken Zeit der Gräfin Marianne und der Würzbacher Weiher die man auf dem Weg passiert, sind Teile des Mariannenweges, der ca. 22 km lang ist. Die „Blieskasteler Schleife“ (ca. 11 km) des Mariannenweges führt zuerst durch die historische Altstadt Blieskastels hindurch. Dann führt die Strecke am Wallfahrtskloster vorbei, zum Gollenstein. Von dort aus geht es über Waldwege bergab am beschaulichen Gut Lindenfels vorbei über den Würzbacher Berg und wieder zurück nach Blieskastel. Die „Würzbachschleife“ (ebenfalls ca. 11 km) des Mariannenweges startet am Würzbacher Weiher, der ehemaligen Sommerresidenz der Reichsgrafen von der Leyen mit dem Roten Bau, dem Annahof sowie der Philippsburg. Diese lassen bis heute das barocke Zeitalter lebendig erscheinen. Der Weg führt an der Lourdes Grotte in Niederwürzbach vorbei wieder in Richtung Blieskastel, über den Würzbacher Berg und die „Lettkaul“-Motocrossbahn zurück zum Naherholungsgebiet Würzbacher Weiher. Warm und wetterfest sollte man sich auf jeden Fall bei einer dieser Winterwanderungen anziehen, wenn man durch die winterliche Landschaft stapft. Als Abschluss, was gibt es Schöneres, als nach einem langen Spaziergang in einer gemütlichen Stube einen heißen Glühwein, Kaffee oder Tee zu trinken und dazu ein leckeres Stückchen Kuchen zu naschen? Übrigens: Beide Schleifen des Mariannenweges lassen sich hervorragend mit einem Besuch der weihnachtlichen Altstadt in Blieskastel oder dem weihnachtlichen Niederwürzbach verbinden. Heißer Glühwein, Maronen und der verlockende Duft von Zimtwaffeln über dem weihnachtlich geschmückten Paradeplatz strömen am Christkindmarkt, am 2. Adventswochenende über den weihnachtlich geschmückten Paradeplatz und stimmen auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Erleben Sie die Vorweihnachtszeit in Blieskastel mit allen Sinnen. Ein eindrucksvolles Erlebnis. https://www.saarpfalz-touristik.de/touren/mariannenwegblieskasteler-schleife-289398972b https://www.saarpfalz-touristik.de/touren/mariannenwegwuerzbacher-schleife-7edbc473d1 Weitere Informationen bei: Saarpfalz-Touristik, Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel, Tel.: (0 68 41) 1 04 – 71 74, Fax: 1 04 – 71 75, E-Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de, www.saarpfalz-touristik.de Mit dem ÖPNV zum Wandern Blieskastel: Der Startpunkt der Wanderung ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, da er unmittelbar in Nähe des Busbahnhofs in Blieskastel gelegen ist. Täglich binden die Busse der Linien 501, 506, 507, R10 und R14 Blieskastel an Saarbrücken, St. Ingbert, Homburg, Gersheim und Kleinblittersdorf an. Niederwürzbach: Der Start der Wanderung ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Regionalbahn 68 fährt den Haltepunkt „Würzbach BHF“ täglich aus Saarbrücken und Zweibrücken/Pirmasens an. Zudem bietet der Bus der Linie 506 an der Haltestelle „Abzw. Bahnhof, Niederwürzbach“ täglich eine Anbindung an St. Ingbert und Blieskastel. Fahrplaninfo und Anreiseplanung unter: www.saarfahrplan.de Der Mariannenweg in Blieskastel! Winterwandern im Bliesgau Die Barockstadt Blieskastel. Foto: Katrin Thieser Winterblüten in Beeden. Foto: Hardy Welker Winterlandschaft im Bliesgau. Foto: Julia Serov Winterlandschaft im Bliesgau. Blick auf den Gollenstein. Foto: Wolfgang Henn Mariannenweg -Blieskasteler Schleife Mariannenweg -Würzbacher Schleife

5 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 Winterwandern im Bliesgau – der Würzbacher Weiher in der Morgensonne. Foto: Wolfgang Henn, Saarpfalz-Touristik Die Altstadt von Blieskastel im Winter. Foto: Wolfgang Henn Winter-Apfel im Bliesgau. Foto: Peter Michael Lupp Der Würzbacher Weiher in Niederwürzbach. Foto: Barbara Frey Der Gollenstein in Blieskastel. Foto: Barbara Frey Wir laden Sie herzlich ein, an unserem kleinen Quiz teilzunehmen und Ihr Wissen über die Gewässer im Biosphärenreservat Bliesgau zu testen. Die Winterlandschaft in der Region hat ein ganz besonderes Aussehen. Eine Einladung der Natur zum Spazierengehen durch Eis und Schnee oder eine kahle Schönheit. Erkennen Sie die Gewässer, die sich alle im Biosphärenreservat Bliesgau befinden? Nehmen Sie an unserem Quiz teil und raten Sie mit! Die Auflösung finden Sie auf Seite 15 in dieser Ausgabe. Viel Spaß beim Mitmachen und Entdecken! Quiz: Welche Gewässer im Biosphärenreservat kennen Sie? 1 2 3 4 5 6

6 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 Diversität im Bliesgau Ein Gastbeitrag von Norman Wagner, Michael Bürster, Dieter Dorda, Anita Naumann, Holger Zeck Wenn man genau hinschaut, findet man im Bliesgau vor allem in den von Wiesen und Feldern umgebenen Waldinseln Gewässer unterschiedlichster Größe. Oft sind dies sogenannte Mardellen, welche geologisch auf zwei Arten entstanden sein können. Entweder wurden untere Schichten des Muschelkalks oder Gips im Laufe der Zeit ausgewaschen und es entstand so eine Senkung im Boden („Erdfalltheorie“) oder lokal gab es Zonen mit unterschiedlicher räumlicher Ausdehnung bei Frost, sodass ein sogenannter „Pingo“ (aus der Sprache der Inuit stammend), ein Erdhügel mit Eiskern entstand. Wenn dieser dann schmolz, fiel er mit der Umgebung in sich zusammen und eine Mulde entstand („Pingo-Theorie“). Manchen Autoren gehen auch von künstlich entstandenen Mardellen aus, z.B. durch historische, ja antike Materialentnahme, z.B. zum Töpfern oder gar durch Ausheben von Mulden als „Wohnstätte“ in der Steinzeit. Wie sie auch entstanden sind (und natürlich teils noch immer entstehen), die Mardellen sind einzigartige Gewässerbiotope in unserer Landschaft, in welcher „gerne“ kleine Tümpel, Gräben und Teiche verfüllt wurden (und werden). DaMardellen – einzigartige Gewässer in unserem Biosphärenreservat Bliesgau her sind Mardellen im Offenland auch selten, da sie für eine bessere landwirtschaftliche Nutzung der Fläche oftmals beseitigt wurden. Heutzutage finden sich bei uns die meisten Mardellen im verbliebenen Wald. Da Mardellen nur vom Regenwasser gespeist sind, schwankt ihr Wasserstand im Jahresverlauf stark und oft trocknen sie im Sommer gänzlich aus. An solche temporär wasserführenden Biotope haben sich jedoch eine Reihe von besonderen Tier- und Pflanzenarten angepasst, welche oftmals selten sind. Ende der 1990er Jahre widmete die Naturforschende Gesellschaft des Saarlandes (DELATTINIA) den Mardellen des südlichen Bliesgaus einen eigenen Band. In diesem Rahmen wurden auch viele faunistische und floristische Kartierungen durchgeführt und veröffentlicht. Fast drei Jahrzehnte später haben hat sich nun wieder eine Gruppe von Naturschützerinnen und Naturschützern zusammengefunden, welche den jetzigen Zustand der Mardellen des Bliesgaus untersucht. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf folgenden Fragestellungen: Welche Mardellen führen noch wie lange Wasser und welche gibt es überhaupt noch? In welchen Mardellen kommt eine typische Vegetation mit z.B. dem im Saarland stark gefährdeten Wasserfenchel vor? Und letztlich unser Hauptanliegen: Welche Amphibien kommen in den Mardellen vor und welche können sich hier erfolgreich fortpflanzen? Unsere „Zielart“ ist dabei der seltene und gefährdete Nördliche Kammmolch, der bis vor unseren Erfassungen im Saarland aktuell nur noch in etwa zwanzig Populationen bekannt war. Historisch war er aber aus vielen Mardellen gemeldet. Mit speziellen Ausnahmegenehmigungen von den Naturschutzbehörden (einerseits um abseits der Wege Naturschutzgebiete betreten zu dürfen und andererseits natürlich für die Erlebnis zum kurzzeitigen Fang der Amphibien) haben wir dieses Jahr bereits in einer Reihe von Mardellen sogenannte Wasserfallen für den Nachweis ausgebracht. Diese Nachweismethodik ist Standard bei der Erfassung von Amphibien und es gibt ganze Abhandlungen über diese Methodik. Die Molche schwimmen dabei durch die nach außen größeren Öffnungen ins Innere von Behältern oder Netzreusen und finden dann in der Regel nicht mehr hinaus. Die Fallen werden nur über eine Nacht im Gewässer platziert und direkt am nächsten Tag von uns geleert und wieder mitgenommen. Sie sind so konstruiert, dass sie nur in Teilen wirklich unter Wasser sind und die Tiere immer Luft holen können. Bevor sie nochmals verwendet werden, desinfizieren wir sie gründlich mit Ethanol und spülen sie danach nochmals mit Leitungswasser ab, damit wir nicht ungewollt Krankheiten von Mardelle zu Mardelle verschleppen. Da die Wasserfallen oftmals selbstgebastelt sind, sehen sie auf den ersten Blick wie Müll aus, den jemand ins Gewässer geschmissen hat. Ein Schild weist jedoch darauf hin, dass sie der Forschung dienen. Bisher hat sie zum Glück noch niemand aus dem Wasser entfernt oder mitgenommen, was natürlich für die Molche verheerend wäre. Zudem ist es natürlich verboten und unsinnig, Amphibien z.B. in den eigenen Gartenteich zu setzen, da in den allermeisten Fällen weder das Gewässer noch die Umgebung an Land für diese geeignet ist und die Tiere auch nicht standorttreu sind und schnellstmöglich versuchen, zurückzuwandern. Damit hat man in den allermeisten Fällen ihr Todesurteil gefällt. Letztendlich haben wir uns sehr gefreut, dass wir bisher bereits in zehn Mardellen Kammmolche entweder nach Jahrzehnten seit der letzten Meldung wieder oder sogar ganz neu nachweisen konnten. Zudem konnten in zwei weiteren Gewässern (angelegte Teiche) Kammmolche gefunden werden. Ebenfalls erfreulich ist, dass in 15 Mardellen und drei anderen Gewässertypen im Biosphärenreservat Bliesgau der Teichmolch gefunden wurde, welcher inzwischen im Saarland nach aktueller Roten Liste ebenfalls als gefährdet gilt, da viele seiner Vorkommen gemeinsam mit der Verfüllung von offenen Kleingewässern erloschen sind. Unsere Zielart ist der seltene Nördliche Kammmolch, welcher bundesweit nach Roter Liste gefährdet ist, v.a. weil seine Laichgewässer zerstört oder mit Fischen besetzt wurden und werden. Fische und Kammmolche schließen sich besonders in kleinen Teichen praktisch aus, weil die Larven des Kammmolchs im Gegensatz zu denen der anderen drei einheimischen Molcharten freischwimmend leben und daher leichte Beute sind. Im Volksmund werden die Mardellen gerne „Pfuhl“ genannt. Diese wunderschöne Mardelle heißt „Schwefelspfuhl“ und liegt im Wald zwischen Walsheim und Medelsheim. Mit Hilfe solcher Wasserfallen können Molche schonend (z.B. im Vergleich zu einem Kescherfang im Gewässer, welcher auch die Vegetation beeinträchtigen kann) nachgewiesen werden. Das Vorkommen von Molchen ist ansonsten schwer zu belegen, da sie im Frühjahr und Frühsommer durchgehend unter Wasser leben und danach in ihrem Landlebensraum und ihren Winterquartieren noch schwieriger nachweisbar sind. Die besiedelten Mardellen waren oftmals, zumindest teilweise im Tagesverlauf, besonnt und lagen daher auch oftmals eher am Waldrand und hatten eine für die Tiere wichtige Unterwasservegetation, in welcher sie im Normalfall ihre Eier einzeln in kleine Blätter einwickeln. Manche Fundorte waren jedoch eher untypisch für Kamm- und Teichmolch, zumindest wenn man nach den gängigen Lehrbuchmeinungen geht. Vielleicht ist es aber auch einfach so, dass selbst in unserem Biosphärenreservat kleine, fischfreie Gewässer so selten sind, dass auch weniger optimale Gewässer angenommen werden (müssen). Der Amphibienexperte Hans-Jörg Flottmann teilte mündlich mit, dass er in der Vergangenheit schon Kammmolche in Mardellen beobachten konnte, welche mangels Vegetation ihre Eier in Falllaub unter Wasser wickelten. Weitere Arten, die wir bisher nachweisen konnten, sind die beiden anderen einheimischen Molcharten, der Berg- und der Fadenmolch, sowie Erdkröten, Teich- und Grasfrösche, welche sich im Frühjahr teils massenhaft in den Mardellen einfanden. Im kommenden Jahr werden wir unsere Erfassungen fortführen und dann auch eine weitere seltene und streng geschützte Art mit in den Fokus nehmen: die Große Moosjungfer, eine bei uns sehr seltene Libelle, welche ähnliche Habitatansprüche wie der Kammmolch besitzt, und wie dieser eine europarechtlich geschützte Art ist, für welche Natura 2000-Schutzgebiete ausgewiesen werden.

7 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 Weihnachten in der Biosphäre Zweibrücken - Der Weihnachtsmarkt für Genießer Vom 6. bis 17. Dezember 2023 bietet der Weihnachtsmarkt in Zweibrücken eine exquisite Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten und Kunsthandwerk. An rund 80 Ständen finden Sie individuelle Geschenke und vielfältige Leckereien. Der weltgrößte Adventskranz, Aussichtsgondel und ein Kinderzelt tragen zur festlichen Atmosphäre bei. Chöre und Konzerte sorgen für musikalische Unterhaltung. St. Ingbert - Heimelige Weihnachtsstimmung Der Weihnachtsmarkt in St. Ingbert, der vom 22. bis 24. Dezember 2023 stattfindet, verspricht eine heimelige Atmosphäre mit hübschen Häuschen und selbstgefertigtem Kunsthandwerk. Hier finden Besucher ein abwechslungsreiches Programm, kulinarische Vielfalt und zahlreiche Aktivitäten für Kinder. Der Markt in der Fußgängerzone in der Kaiserstraße ist der ideale Ort, um sich auf die Festtage einzustimmen. Neben diesen traditionellen Weihnachtsmärkten gibt es auch kleinere, aber nicht weniger charmante Veranstaltungen in verschiedenen Gemeinden des Bliesgaus. So laden beispielsweise Niedergailbach, Reinheim und Rubenheim im Dezember ebenfalls zu Weihnachtsmärkten ein, die die Herzen der Besucher höherschlagen lassen. Die gemütlichen Stände und festlichen Aktivitäten sorgen für eine festliche Atmosphäre. Winterdorf am Niederwürzbacher Weiher Für diejenigen, die nach der Weihnachtszeit noch nicht genug haben, gibt es sogar ein „Winterdorf“, das vom 10. Dezember 2023 bis zum 23. Februar 2024 in Niederwürzbach seine Tore öffnet. Hier können Gäste hausgemachte Glühweine, Apfelpunsch und andere heiße Getränke genießen, begleitet von leckeren Köstlichkeiten wie Herzwaffeln, Kastaniencremesuppe und Flammkuchen. Bei schlechtem Wetter können die Gäste in einem neu gestalteten Bistro oder Restaurant Schutz vor den Elementen finden. Die Weihnachtsmärkte im Saarland bieten mehr als nur EinkaufsWeihnachts- und Wintermärkte: Erleben mit allen Sinnen . . . Die Vorfreude auf die festliche Jahreszeit steigt im Saarland, wenn die Straßen von Blieskastel, Zweibrücken, St. Ingbert und anderen charmanten Städten und Dörfern von funkelnden Lichtern und weihnachtlicher Stimmung erfüllt sind. Die Weihnachtsmärkte in dieser Region sind nicht nur Orte zum Einkaufen, sondern auch wahre Wohlfühloasen für Besucher jeden Alters. Hier können Sie die festliche Saison in vollen Zügen genießen und alle Sinne verwöhnen. möglichkeiten; sie schaffen eine einladende Atmosphäre, in der die festliche Stimmung und die Freude am Zusammensein im Vordergrund stehen. Ganz gleich, welchen Markt Sie besuchen, Sie werden von der Magie des Saarlandes in der Weihnachtszeit verzaubert sein. Bitte beachten Sie: Diese Aufstellung bietet keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Veranstaltungen in Homburg Samstag, 09.12.2023 von 11 – 18 Uhr Kalligrafischer Weihnachtsmarkt Homburg-Bruchhof, Am Gutshof 15; PKW-Parkplätze an der Bechhofer Straße. Der Eintritt ist frei. Veranstalter: Gut Königsbruch Samstag, 16.12.2023 von 15 – 22 Uhr und Sonntag, 17.12.2023 von 14 – 20 Uhr Jägersburger Weihnachtsmarkt Jägersburg, Gustavsburg Der Eintritt ist frei. Veranstalter: Ortsrat Jägersburg Das Winterdorf in Niederwürzbach bereichert Spaziergänge ungemein. Foto: Thomas Kaffke Mehr dazu unter www.johnen-gruppe.de

8 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 Städte und Gemeinden in der Biosphäre Gerecht verteilt steht jedem Menschen auf der Erde aktuell ca. 2000 m² Ackerfläche für Nahrung, Kleidung und zur Befriedigung seiner weiteren Bedürfnisse zur Verfügung. Ein Weltacker veranschaulicht diese Fläche und stärkt das Bewusstsein, dass fast alles, was wir Menschen zum Leben brauchen, seinen Ursprung auf einem Acker hat: Weizen für Brot, Sonnenblumen für Speiseöl, Zuckerrüben für Zucker, Baumwolle für T-Shirts und Jeans, Raps für den „Bio-Diesel“ oder Mais und Soja als Futterpflanzen für Tiere. Der Bildungspartner des Biosphärenreservates Bliesgau Hannes Ballhorn hat die Idee aufgegriffen. Mittlerweile hat sich eine Gruppe an Bildungsakteuren, die AG Landwirtschaft des Biosphärenvereins, das Ökologische Schullandheim Spohns Haus, ARTefix, der Saarpfalz-Kreis, die Lokale Aktionsgruppe BiosphärenBliesgau-Weltacker: Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft Auf dem Hof Sonnenbogen in Wolfersheim entsteht ein Weltacker mit den wichtigsten Kulturpflanzen der Erde. Der Weltacker soll ein echter Bildungsort für nachhaltige Entwicklung im Bliesgau – und darüber hinaus – werden mit Führungen und Workshops für alle Interessierten. Die Gründer des Weltackers mit dem Initiator Hannes Ballhorn, 2.v.r. Foto: Gabi Maass Drei Fragen an den Initiator Hannes Ballhorn Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Die erste Initiative ging von einer jungen Künstlerin von der Kunstschule ARTefix – Hannah Mewis – aus, die bei uns auf dem Hof ein Projekt für Jugendliche organisierte. Sie nahm die ersten Kontakte auf, unter anderem zu Christine Streichert-Clivot, unserer Kultur- und Bildungsministerin. Ich kannte die Weltacker-Idee aus mehreren Büchern, die sich mit der Permakultur befassen, und vom Forum für solidarische Landwirtschaft. Als Gartenbaulehrer war ich schon immer ein Freund von Artenvielfalt. Den Anbau und die Weiterzüchtung von alten, vergessenen Gemüse- und Getreidesorten praktiziere ich seit einigen Jahrzehnten. Warum ist der Bliesgau dafür besonders geeignet? Für mich hat die ganz besondere, liebliche Landschaft des Bliesgaus mit den zahlreichen unterschiedlichen Lebensräumen etwas ganz Besonderes, sogar eine heilende Wirkung – und das bei einer sehr schwierigen kulturhistorischen Geschichte in den letzten Jahrhunderten. Mit unserem Schaugarten und den Workshops zeigen wir größtenteils den Ist-Zustand der globalen, meist industriellen Landwirtschaft. Wenn wir unser Hofgelände verlassen und nach 15 Minuten oberhalb von Wolfersheim auf die Landschaft schauen, sehen wir einige Beispiele aus einer ökologisch geformten bäuerlichen Vergangenheit, bei der es um LEBENS-mittel – also Qualität - ging und nicht um Profit und Gewinnmaximierung. Uns dürfte es gelingen, die Eindrücke des abstrakten Weltackers durch die landwirtschaftlich geprägte Umgebung lebendiger und vielleicht verständlicher zu machen. Was sind die Ziele? Mit den Zielen und Vorschlägen der sogenannten „planetengesunden Ernährung“ können wir zeigen, wie die Menschheit spätestens im Jahr 2050 bei dann 10 Milliarden Bewohnern mit nur 1000 m² Ackerfläche pro Person, pro Jahr auskommen kann. Es wird für alle genug da sein! Dazu bedarf es einiger Maßnahmen und Verhaltensänderungen, die, meines Erachtens, relativ leicht umzusetzen sind. Was jeder Mensch zu diesem Ziel beitragen kann, möchten wir in den Workshops zeigen. Fotos: Paula Jacob. Bliesgau-Walnussöl: „Weltklasse“* Gut Hartungshof • Bliesransbach• www.bliesgauoele.de * Testsieger in GARTEN+HAUS - / ANZEIGE reservat Bliesgau und natürlich der Biosphärenzweckverband Bliesgau gefunden, um gemeinsam als Netzwerk an der Realisierung des Bliesgau-Weltackers als Bildungsort der nachhaltigen Entwicklung zu arbeiten. „Ein Weltacker veranschaulicht sehr praktisch wie die globale Welt zurzeit funktioniert, aber auch wie eine planetengesunde Ernährung für jeden Menschen entwickelt werden kann,“ beschreibt Hannes Ballhorn. Gründung des „Fördervereins Bliesgau-Weltacker“ Ein erster Meilenstein wurde bereits vorgestellt und gefeiert: die Beschilderung mit 47 großen Tafeln beschreibt die weltweit wichtigsten Kulturpflanzen, ihre Anbauregionen und die prozentuale Verbreitung auf der Erde. Die Beschilderung konnte über das Regional-Budget im Rahmen der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der „Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ durch die Lokale Aktionsgruppe Biosphärenreservat Bliesgau finanziert werden. „Die Welt zu Gast in Wolfersheim: Der Bliesgau-Weltacker hat eine starke globale Perspektive. Deshalb war uns wichtig, die wesentlichen Informationen auch auf Englisch, Französisch, Polnisch und Ukrainisch bereit zu stellen: die Übersetzungen sind auf den Tafeln über QR-Codes abrufbar. Ich freue mich schon auf viele europäische Begegnungen an diesem Lernort,“ so der Verbandsvorsteher des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau, Landrat Dr. Theophil Gallo. Mit der Gründung des „Fördervereins Bliesgau-Weltacker“ soll das faszinierende Projekt weiter vorangetrieben werden.

9 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 Natürlich in St. Ingbert „Gemeinsam für einen sauberen Wald: St. Ingbert setzt mit zweiter Müllsammelstation ein Zeichen“ St. Ingbert beweist erneut Vorreitergeist in Sachen Umweltschutz: Am Eingang zum Betzental wurde jetzt die zweite Müllsammelstation eingeweiht. Die Initiative ermöglicht Waldbesuchern, aktiv zum Umweltschutz beizutragen, indem sie während ihres Spaziergangs Müll aufsammeln und entsorgen können. Ein Projekt, das nicht nur die Natur schützt, sondern auch eine starke Gemeinschaft mobilisiert. Pionierarbeit am Eingang zum Betzental Die erste Müllsammelstation am Stiefelparkplatz an der Ensheimer Straße war ein voller Erfolg und erhielt viel positive Resonanz. Nun setzt St. Ingbert ein weiteres Zeichen für Umweltbewusstsein und Sauberkeit im Wald. Revierförster Michael Weber berichtet stolz über die gelungene Umsetzung und die positive Annahme durch die Bevölkerung. Gemeinschaftliche Anstrengungen für einen sauberen Wald Die Müllsammelstation ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen. Das Gerüst aus einem Baumstamm wurde von den Mitarbeitern des Saarforsts installiert. Die Holzzangen, bereitgestellt von Tanja Spiegel von der GBQ Kreativwerkstatt „Biophären-ART“, ermöglichen es den Besuchern, Müll sicher aufzusammeln. Eimer und Mülltonne wurden von der Stadt bereitgestellt, und der Abfallentsorgungsbetrieb St. Ingbert übernimmt die regelmäßige Abholung. Ein perfekt orchestriertes Zusammenspiel verschiedener Akteure. Die Macht der Kinderstimme Die Einrichtung der zweiten Müllsammelstation wurde nicht nur durch den Erfolg der ersten inspiriert, sondern auch durch die eindringliche Bitte eines sechsjährigen Jungen. Sein Brief an den Oberbürgermeister wurde zum Symbol für die Bedeutung dieses Projekts. Iris Stodden von der Tourismusabteilung betont, wie beeindruckend die Kinderstimme sein kann und wie wichtig es ist, ihre Anliegen ernst zu nehmen. Kampf gegen illegalen Müll und Aufklärung Hintergrund der Aktion ist auch der alarmierende Anstieg illegal abgelagerter Müllmengen in den letzten Jahren. Zwischen 2016 und 2020 stieg die Menge von 47 auf 70 Tonnen. Ein Umstand, der nicht nur den Beigeordneten Albrecht Hauck empört, sondern auch den Saarforst zu einer Aufklärungskampagne bewegte. Ingrid Schmiedel vom Saarforst präsentiert ein Schild mit der eindringlichen Botschaft: „So lange kämpft der Wald mit dem Müll“. Engagierte Gemeinschaft für den Umweltschutz Bei der offiziellen Eröffnung betont Albrecht Hauck, dass das Engagement der Bevölkerung entscheidend ist. Wer Müll im Wald hinterlässt, handelt nicht nur asozial, sondern schadet auch dem Wald und verursacht zusätzliche Kosten für die Entsorgung. Ortsvorsteherin Irene Kaiser lobt die Initiative und dankt allen, die tatkräftig mithelfen, das wertvolle Ökosystem des Waldes zu schützen. Ihr Motto: „Nicht reden, sondern an- „Saarlands Wald: Eine nachhaltige Antwort auf die Herausforderungen der Zeit“ Die Wälder des Saarlandes stehen im Zentrum eines beispielhaften Ansatzes, um den gravierenden Veränderungen durch Klimawandel und Globalisierung zu begegnen. Im idyllischen Saarforst-Biosphärenrevier wird eine wegweisende Strategie verfolgt, die auf einer naturnahen Waldwirtschaft basiert – ein Modell, das bereits vor drei Jahrzehnten als Verordnung die Weichen für eine nachhaltige Zukunft gestellt hat. Die St. Ingberter Förster Michael Weber und Niklas Ilgemann ordneten diesen Umgang mit dem Wald, der auch in St. Ingbert praktiziert wird, für uns ein: Die Prinzipien der naturnahen Waldwirtschaft Die Grundpfeiler dieser nachhaltigen Herangehensweise werden durch verschiedene Maßnahmen gestützt. Dazu gehören die Förderung standortheimischer Mischwälder, die natürliche Verjüngung der Waldbestände, der Verzicht auf Kahlschläge und die Nutzung natürlicher Abläufe. Die Integration von Nutzungsverzichten, dokumentiert durch Naturwaldzellen und Referenzflächen, unterstreicht die umfassende Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte. Herausforderungen und proaktive Lösungen Die Herausforderungen, denen der Wald im Saarland gegenübersteht, sind vielfältig. Der Klimawandel erfordert eine Anpassung der Baumarten, während die Globalisierung invasive Arten einführt, die das Gleichgewicht stören. Doch der SaarForst reagiert proaktiv, in dem er auf widerstandsfähigere Baumarten setzt. Auf Fichten wird verzichtet, stattdessen setzt man auf widerstandsfähigere Baumarten wie Weißtanne, Kiefer, Schwarzkiefer und Traubeneiche. Die Einbindung der Bevölkerung Die Erfolge der Waldwirtschaft im Saarland sind nicht nur auf die strategische Planung zurückzuführen, sondern auch auf die enge Verbindung mit der Bevölkerung. Durch die Einbindung in umweltverträgliche Aktivitäten wie Waldspaziergänge und nachhaltige Nutzung fördert der Saarforst nicht nur den Schutz des Waldes als Ressource, sondern auch als Erholungsraum und wichtigen Akteur im Klimaschutz. Hoffnung trotz Herausforderungen Trotz der positiven Entwicklungen gibt es weiterhin Herausforderungen, insbesondere den Preisverfall am Holzmarkt durch Borkenkäferkalamitäten. Doch die Hoffnung auf eine nachhaltige Zukunft für den Wald bleibt bestehen. Die Saarländer setzen auf umweltfreundliche Bewirtschaftung und gemeinschaftliches Engagement, um den Wald als Lebensraum und wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu bewahren. Fazit: Saarlands Wälder stehen als lebendiges Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Waldwirtschaft. Durch die intelligente Kombination aus ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten wird nicht nur der Wald geschützt, sondern auch die Grundlage für eine harmonische Zukunft gelegt – ein Modell, das auch in anderen Regionen erfolgreich sein kann. Wichtelzauber im Wald von St. Ingbert: Kreative Weihnachtsaktion für die ganze Familie In den Wäldern von St. Ingbert sind die Wichtel los! Die Förster St. Ingberts haben eine zauberhafte Aktion ins Leben gerufen, die nicht nur Kinderherzen höherschlagen lässt: Die „Kleinen Weihnachtswichtel aus dem Wald“ laden Familien ein, selbstgestaltete Holzwichtel als stimmungsvolle Weihnachtsdekoration zu kreieren. Ab Mitte Dezember können Spaziergänger an den beiden Müllsammelstationen im Wald auf eine besondere Überraschung stoßen. Dort haben die Förster bereits liebevoll geschnittene Holzvorlagen in Form der bezaubernden Weihnachtswichtel platziert. Eltern, Großeltern und Kinder sind eingeladen, sich diese Kunstwerke mit nach Hause zu nehmen und mit kreativen Farben zum Leben zu erwecken. Die Holzrohlinge wurden sorgfältig von den Förstern vorbereitet und sind bereit, zu kleinen Kunstwerken zu werden. Die Aktion zielt darauf ab, Familien in der Vorweihnachtszeit miteinander zu verbinden und gemeinsam kreative Stunden zu verbringen. Die kleinen Holzwichtel sind nicht nur eine wunderbare Möglichkeit, die eigene Wohnung weihnachtlich zu schmücken, sondern auch eine Erinnerung an die Schönheit und Vielfalt der Natur. „Wir möchten die Menschen ermutigen, die Natur um St. Ingbert herum zu genießen und dabei kreativ zu werden. Die Holzwichtel sind ein Symbol für Gemeinschaft und die festliche Stimmung in der Vorweihnachtszeit“, erklären die örtlichen Förster. Um die kreativen Ergebnisse der Teilnehmer zu würdigen, hat die Stadtverwaltung dazu aufgerufen, Fotos der fertigen Kunstwerke an die E-Mail-Adresse tourismus@ st-ingbert.de zu schicken. Unter allen Einsendungen werden kleine Überraschungspakete verlost, um die Mühen und die Kreativität der Teilnehmer zu belohnen. Die „Kleinen Weihnachtswichtel aus dem Wald“ sind nicht nur eine charmante Initiative, sondern auch ein Beweis dafür, dass die Natur und die Feiertagsfreude Hand in Hand gehen können. St. Ingbert zeigt damit erneut, dass es nicht nur eine schöne Stadt inmitten der Natur ist, sondern auch ein Ort, an dem die Gemeinschaft im Mittelpunkt steht. In einer Zeit, die oft von Hektik geprägt ist, schenkt diese Aktion nicht nur den Kindern, sondern auch den Erwachsenen die Möglichkeit, die Magie der Weihnachtszeit auf eine besondere und nachhaltige Weise zu erleben. Michael Weber, Revierförster für St. Ingbert Süd Niklas Ilgemann, Revierförster von St. Ingbert Nord packen – dafür danke ich allen, die angepackt haben und weiter anpacken!“ St. Ingbert setzt mit der zweiten Müllsammelstation ein starkes Zeichen für Umweltschutz und Gemeinschaftsengagement. Die Aktion zeigt, dass durch gemeinsame Anstrengungen und die Einbeziehung der Bevölkerung ein positiver Beitrag zum Schutz der Natur geleistet werden kann. Ein Wegweiser für andere Gemeinden, wie man gemeinsam für einen sauberen Wald kämpfen kann. So könnte ein kleiner Weihnachtswichtel aussehen. Foto: pixabay So sieht ein gesunder Wald aus. Foto: Barbara Hartmann

10 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 Die Leader-Region Die Biosphäre im Fokus Die Biosphäre Bliesgau ist ein wichtiger Bestandteil im Leben der Bewohner der Region. Um die Werte und Ziele der Biosphäre einer breiteren Bevölkerung zugänglich zu machen, hat der Biosphärenzweckverband zusammen mit der LEADER-LAG ein kreatives Projekt ins Leben gerufen. Sein Ziel ist die Förderung der Sichtbarkeit der Biosphäre und der neuen LEADER-Förderperiode 2023-2027. Außerdem soll es die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger durch Visualisierung steigern und das Interesse einer breiten Bevölkerung wecken. Schaufenster als Informationsquelle Die Idee ist so einfach wie genial: Ungenutzte Schaufensterflächen werden zu Informationspunkten für die Biosphäre und LEADER. Das Projekt startet in den Dörfern der Region, wo Leerstandflächen in Ladenlokalen genutzt werden, um Informationen über die Biosphäre, LEADER und die Chancen einer nachhaltigen Entwicklung der Region zu präsentieren. Diese Schaufenster werden zu SchauGemeinsam für den Bliesgau: Schaufenster für die Biosphäre und das LEADER-Förderprogramm plätzen des Wandels, wo die Bürger beispielhaft auf die vielfältigen Möglichkeiten hingewiesen werden, wie sie ihre Dörfer lebendig und nachhaltig gestalten können. Gemeinschaft und Kommunikation im Mittelpunkt „Die Schlüsselakteure dieses Projekts sind die Ortsvorsteher. Sie sind wichtige Verbindungsglieder zwischen der Dorfbevölkerung und der Biosphärenverwaltung“, erzählen der Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbands Dr. Gerhard Mörsch, die für Kommunikation zuständige Fachbereichsleiterin Pia Schramm und die 1. Vorsitzende der LEADER- LAG Doris Gaa im Gespräch. „In persönlichen Interviews vor Ort werden sie in den nächsten Monaten nicht nur nach Leerstandsflächen und deren Eigentümern befragt, sondern auch dazu ermutigt, Ideen zur Entwicklung ihrer Dörfer im ländlichen Raum zu teilen. Die neue LEADER-Förderperiode mit einem Finanzvolumen von 2,5 Millionen € bietet dabei zahlreiche Möglichkeiten, um diese Ideen in den kommenden vier Jahren umzusetzen. Dabei geht es nicht nur um die komplexeren LEADER-Projekte, sondern auch um die einfach zu beantragenden, so genannten ‚GAK-Projekte‘, in denen bis zu 20.000 Euro für kleinere Maßnahmen zur Verfügung stehen.“ Ein rollierender Ansatz für 54 Ortschaften Von zentraler Bedeutung ist die Kommunikation: Es ist geplant, alle 54 Ortsvertreter in das Vorhaben einzubinden. Dabei wird anfangs nicht in allen Dörfern auf Leerstände zurückgegriffen werden können, das Projekt versteht sich sowieso als rollierende, temporäre Nutzung. Dies bedeutet, dass es im Laufe der Zeit in wechselnden Gemeinden umgesetzt werden kann, um schließlich die gesamte Region abzudecken. Ortsvorsteher sind herzlich eingeladen, mitzuwirken und mit umfangreicher Unterstützung der Akteure große und kleine Projekte in den Gemeinden zu planen. „Das Projekt „Schaufenster für die Biosphäre Bliesgau und das LEADER-Programm“ „ ist eine spannende Initiative, die nicht nur die Sichtbarkeit der Biosphäre und LEADER erhöht, sondern auch die Gemeinschaft in den Dörfern und der Region stärken kann und die Entwicklung in eine nachhaltige Zukunft lenkt“, so die Initiatoren des LEADER-Projektes. Als Teilmaßnahme des Gesamtprojektes „Botschaften und Botschafter II“, wird es nach dem Saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014-2020 (SEPL 2014-2020) im Rahmen der LEADER-Strategie der Region „Biosphärenreservat Bliesgau“ zu 85 % gefördert. Davon stammen 75 % aus Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und 25 % aus Mitteln des saarländischen Ministeriums für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz. Die Zusammenarbeit zwischen den Ortsvorstehern, dem Biosphärenzweckverband und der LAEDER-LAG soll zeigen, dass gemeinsame Anstrengungen und Kommunikation die Schlüssel zur Verwirklichung einer nachhaltigen Vision für die Region sein können. Die Ortsvorsteher sind deshalb herzlich eingeladen, mitzuwirken und mit umfangreicher Der Bliesgau ist gesegnet mit einer einzigartigen Natur und lebendigen Gemeinschaften. Doch trotz seiner Schönheit und Bedeutung als UNESCO-Biosphärenreservat besteht ein Bedarf an verstärkter Kommunikation und Information. Eine Lösungsmöglichkeit könnte eine innovative Nutzung von leerstehenden Schaufensterflächen und eine Einbindung der engagierten Ortsvorsteher sein. Unterstützung der Akteure große und kleine Projekte zu planen. „Auch, wenn wir anfangs ergebnisoffen an die Maßnahme herangehen müssen, wir machen gemeinsam sicher eine tolle Sache daraus“, versprechen Doris Gaa, Pia Schramm und Dr. Gerhard Mörsch. Denn: Die Biosphäre beginne in den Dörfern und in den Ortsteilen. Auftragnehmer bei diesem Projekt ist das Büro „Strategie und Design“ aus Rohrbach, das in Zusammenarbeit mit der LAG (Lokale Aktionsgruppe Biosphärenreservat Bliesgau e.V.) die Termine koordiniert. Es übernimmt die Bestandsaufnahme und Dokumentation der Leerstände. Übrigens: Kleinere Projekte bis 20 000 Euro können im Rahmen der GAK-Förderung ab sofort bis zum 31. Januar 2024 bei der LEADER LAG eingereicht werden. Die Entscheidung, welches Projekt finanziert wird, erfolgt Anfang Februar. Abgeschlossen und abgerechnet werden müssen diese Projekte dann bis Ende des Jahres 2024. Mehr zu LEADER- und GAK-Förderprogrammen finden Sie hier: www.biosphaere-bliesgau.eu/lag Am 3. November feierte die UNESCO den „Internationalen Tag der Biosphärenreservate“. Der Biosphärenzweckverband Bliesgau nahm diesen Tag zum Anlass, sein neues Video zum Partnerbetriebe-Netzwerk zu veröffentlichen. Das Video bietet allen Interessierten kurzweilige Informationen zu den Grundlagen und Zielen der Partnerinitiative. Über50BetriebeundEinzelakteure verschiedener Branchen aus dem Biosphärenreservat Bliesgau und dem angrenzenden Umland arbeiten im Partnerbetriebe-Netzwerk zusammen. Ziel ist es, gemeinsam mit dem Biosphärenzweckverband, eine nachhaltige touristische Entwicklung voranzutreiben und “biosphärische Erlebnisse“ für Gäste und Einheimische anzubieten. Die Partner punkten mit umweltfreundlichen, regionalen Wirtschaftsweisen und qualitativ hochwertigem Service: Landwirte, Manufakturen, Einzelhändler und Gastronomen versorgen Konsumenten mit regional angebauten und verarbeiteten Lebensmittel, Forstwirte liefern Holz aus den nachhaltig bewirtschaftenden Wäldern. Natur- und Landschaftsführer präsentieren die Besonderheiten ihrer Heimat, Bildungspartner geben ihr Wissen zur Nachhaltigkeit an die Gäste weiter. Informationen zur Biosphäre Bliesgau erhält man nicht nur bei den Tourismus-Informationen, sondern bei allen Biosphären-Partnern, beispielsweise auch bei den Gästeunterkünften. Ab sofort werden die Philosophie und die Ziele der Partner-Initiative vom Biosphärenzweckverband in einem animierten Video vorgestellt. Das Video wird allen Partnerbetrieben zur Verfügung gestellt und ist selbstverständlich auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Verbandsvorsteher Landrat Dr. Theophil Gallo bekräftigt die Zielsetzung des Videoprojekts: „Wir hoffen, mit diesem Film die Partnerbetriebe in ihrer Funktion als Botschafter der Biosphäre Bliesgau zu stützen und die Zuschauer für ein reflektiertes Konsumverhalten zu sensibilisieren. Das Angebot der Biosphärenpartner stärkt nicht nur die heimische Wirtschaft, sondern hält auch den Tourismus lebendig und hilft die uns vertrauten Landschaften und Lebensräume zu bewahren. Gerade am Internationalen Tag der UNESCO-Biosphärenreservate wollen wir darauf aufmerksam machen.“ Das Video ist auf der Website (www.biosphaere-bliesgau.eu/mediathek/videos) und auf dem YouTube-Kanal (www.youtube.com/BiosphaereBliesgau) des Biosphärenzweckverbandes zu sehen. Neues Video über das Partnerbetriebe-Netzwerk der Biosphäre Bliesgau online Das Projekt „Bildungs- und Kommunikationsmaßnahmen für das Partnerbetriebe-Netzwerk der Biosphäre Bliesgau“, in dessen Rahmen die Konzeption und die Umsetzung des Videos erfolgte, wurde nach dem Saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014-2020 (SEPL 2014-2020) im Rahmen der LEADER-Strategie der Region „Biosphärenreservat Bliesgau“ zu 85 % gefördert. Davon stammen 75 % aus Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und 25 % aus Mitteln des saarländischen Ministeriums für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz. Das Partnerbetriebe-Netzwerk Bild: Biosphärenzweckverband Bliesgau

11 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2023 – Februar 2024 Artenvielfalt in der Region Der Wald ist unser wertvollstes Ökosystem in Deutschland. Er speichert Wasser und Kohlendioxid, ist Humusbildner, Nahrungs- und Sauerstofflieferant, dient als Staubfilter, Schattenspender sowie dem Wind- und Erosionsschutz und er ist vor allem Heimat einer enorm großen biologischen Vielfalt. Doch auch Holz ist wertvoll – als Baustoff und Energielieferant. Deshalb werden die meisten Bäume geerntet, bevor sie ihr natürliches Alter erreichen. Der NABU Saarland engagiert sich für den Erhalt alter Bäume, damit die biologische Vielfalt unserer Wälder nicht verloren geht. Durch ein Kooperationsprojekt zusammen mit den Waldeigentümern werden Baumerhalter:innen gesucht, welche eine Patenschaft für einen oder mehrere sogenannte Habitatbäume übernehmen. Die Bank 1 Saar setzt sich mit der Übernahme solcher Patenschaften aktiv für den Schutz der saarländischen Wälder ein. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bank 1 Saar die Patenschaft für 20 Habitatbäume im Ensheimer Tal übernommen. Nun wurden 15 weitere Bäume im Waldgebiet von Luisenthal gekennzeichnet unter der Mitwirkung von Christiane Blatt, Oberbürgermeisterin von Völklingen, und Carlo Segeth, Vorstandsvorsitzender der Bank 1 Saar. Verena Lamy, Försterin und Leiterin des Fachdienstes Forstwirtschaft der Stadt Völklingen, begleitet von Forstdiensthund Quintus sowie Manfred Glaub vom NABU Saarland hatten bereits im Vorfeld geeignete Bäume ausgesucht. Die finanzielle Förderung der Bank 1 Saar ermöglicht es dem NABU Saarland, sich um den Erhalt dieser ausgewählten Bäume Für Artenvielfalt und Biodiversität in der Region Bank 1 Saar setzt sich aktiv für den Schutz saarländischer Wälder ein. zu kümmern. „Wir entschädigen die Waldeigentümer für den Nutzungsverzicht und vereinbaren per Vertrag, dass diese Habitatbäume mindestens 40 Jahre lang im Wald erhalten werden“, erklärt Projektleiter Manfred Glaub. Jeder Baum wird eingemessen, mit einer individuellen Baumplakette gekennzeichnet, in einer Datenbank dokumentiert und regelmäßig kontrolliert. „So gehen wir sicher, dass ein Habitatbaum in seinem Wald der ökologischen Vielfalt dient“, so Glaub. „Mit unserem Geld spenden wir Lebenszeit in unseren heimischen Wäldern – für einen Baum und für tausende Lebewesen, die von ihm abhängig sind“, freut sich Carlo Segeth. „Wir fördern auf lokaler Ebene breit gefächert viele nachhaltige und zukunftsfähige Projekte vor allem in Bereichen für Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen oder auch in sozialen Belangen. Damit unterstreichen wir zum einen unseren genossenschaftlichen Förderauftrag für die Region und zum anderen tragen wir mit der gezielten Unterstützung derartiger Initiativen auch dazu bei, den Zielen des Pariser Klimaabkommens und den UN-Nachhaltigkeitszielen näher zu kommen.“ „Nicht nur in unseren gesellschaftlichen Engagements zeigt sich, dass Nachhaltigkeit bei der Bank 1 Saar einen hohen Stellenwert hat“, so Segeth weiter, „sondern diese wird auch abgebildet in unserer Produktpalette - hier sind insbesondere die nachhaltigen Spar- und Anlageangebote zu nennen. Ganz aktuell wurde die Bank 1 Saar erneut mit dem Qualitätssiegel „Deutschlands Beste – Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet“, resümiert Bankvorstand Carlo Segeth. Ein weiteres großangelegtes Engagement ist die finanzielle Unterstützung von Aufforstungsprojekten im Rahmen der Klima-Initiative „Morgen kann kommen“. Gestartet wurden diese im November vergangenen Jahres mit einem Wald-Aktionstag, zu dem sich über 100 fleißige Helferinnen und Helfer im Wald bei Blieskastel-Niederwürzbach getroffen haben, um mit Begeisterung rund 1.000 der insgesamt 4.000 gespendeten Buchensetzlinge auf einer ca. 3 Hektar großen Waldfläche einzupflanzen. Im Oktober dieses Jahres hatte die Bank 1 Saar zu einer Waldwanderung eingeladen, die unter der fachkundigen Leitung von Revierförster Dr. Helmut Wolf unter anderem an den Plätzen der Neuanpflanzungen des Vorjahres vorbeiführte und die Gruppe von der Effizienz ihres Projektes überzeugte. Dr. Wolf, Leiter des Fachdienstes Wald, Naturschutz und Biosphäre der Stadt Blieskastel und zugleich auch Landesvorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Saarland unterhielt seine Waldwandergruppe mit sehr interessanten Informationen und verabschiedete beim gemeinsamen Besuch des Kastanienfestes am Niederwürzbacher Weiher viele begeisterte Wandergäste der Bank 1 Saar. Die Förderung der Aufforstungsprojekte wird auch im kommenden Jahr weitergeführt, denn die Bank 1 Saar hat aktuell weitere 3.000 Baumsetzlinge gesponsert, die über Dr. Wolf in den Wäldern der Biosphärenregion Bliesgau eine neue zukunftsfördernde Heimat finden werden. Weitere Informationen über nachhaltige Projekte der Bank 1 Saar unter www.bank1saar.de/ nachhaltig. V.l.n.r.: Yves Braun (B1S), Christiane Blatt (OBM Stadt Völklingen), Carlo Segeth (Vorstandsvorsitzender B1S), Manfred Glaub (NABU Saarland), Verena Lamy (Försterin), Quintus (Forstdiensthund) Foto: Sebastian Feß, Pressereferent Stadt Völklingen Für diese 200 Jahre alte Buche und weitere Habitatbäume hat die Bank 1 Saar eine Baumpatenschaft übernommen. Foto: Mike Recktenwald (B1S) Revierförster Dr. Wolf und die Wandergruppe der Bank 1 Saar beim Besuch der Buchensetzlinge. Foto: Mike Recktenwald (B1S) ANZEIGE

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