Die Biosphäre Bliesgau im Frühjahr

Kostenlos – zum Mitnehmen! Expedition Bliesgau Wanderprojekt „Via Regia“ Deutsch-französischer Ostermarkt 10. Jahrgang | Ausgabe 1 März – Mai 2025

2 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2025 Raus in eine Landschaft, die gelassen und unkompliziert jede Menge Raum für jede Vorstellung von Urlaubsglück lässt; das erwartet die Gäste im UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau. Aktiv sein, entspannen, entdecken und genießen, dies garantieren 20 Urlaubs- und Freizeitangebote im neuen Urlaubskatalog der Saarpfalz-Touristik. „Authentisch, spannend und unvergesslich sind die verschiedenen Angebote, die mit großformatigen Bildern auf 60 Seiten vorgestellt werden. Sie laden ein, sich auf Entdeckungstour in der nachhaltigsten Tourismusdestination Deutschlands zu begeben“, so Bürgermeister Bernd Hertzler, Stellvertretender Verbandsvorsteher der Saarpfalz-Touristik, bei der Vorstellung der Urlaubsbroschüre. Expedition Bliesgau - Waldgeflüster und Falkenblick Auf dem rund 10 km langen Wanderweg „Rund um Dalem“ durch verwunschene Klammen, über Streuobstwiesen und entlang plätschernder Bäche führt die Expedition Bliesgau durch eine beeindruckende Natur, die von überraschenden Blicken und mystischen Geräuschen durch die Tierwelt begleitet wird. Besonderes Highlight dieses neuen Wanderangebots ist die Begegnung mit Uhu Anton und seinen Falkenfreunden, die unterwegs im Lehrgarten des Obst- und Gartenbauvereins Heckendalheim, von Falkner Martin Hirsch, der Wandergruppe vorgestellt werden. 108 km Wanderabenteuer von Süd nach Nord auf dem Bliessteig Der Qualitätsfernwanderweg Bliessteig führt über 108 km durch die sanft hügelige Landschaft des Saarpfalz-Kreises und der Biosphäre Bliesgau, immer die Blies im Blick. Gestartet wird im französischen Sarreguemines und über neun Tagesetappen erreicht man das Ziel, den historischen Bahnhof in Bexbach. Die Saarpfalz-Touristik bietet zwei buchbare Wanderpauschalen in Zusammenarbeit mit dem Schlossberg Hotel Homburg an. Einmal eine 4 Tage Entdeckertour oder eine 7 TaExpedition Bliesgau! Urlaubs- und Freizeitangebote der Saarpfalz-Touristik im Biosphärenreservat Bliesgau ge Kompletttour inklusive Übernachtungen, Rucksackvesper, 3-Gang-Menüs am Abend und Transfer zu den Etappen. Biosphären-Safaris - coole Ein- und Ausblicke in die Heimat Die Entdeckertouren auf „der Jagd“ nach spannenden Orten in der Biosphäre Bliesgau wurden nochmal überarbeitet. Hautnah erlebt man auf fünf Bus-Routen die schönsten Ecken der Region. Kurze Wanderungen von ca. 4- 7 km Länge und Info-Stopps sorgen auf den Safari-Touren für Abwechslung und liefern unvergessliche Einblicke in Natur, Kultur und Geschichte der Region. Die fünf Entdeckertouren sind: die Safari „Fahrt für die Sinne“ mit Stopps am Europäischen Kulturpark und am Orchideengebiet in Gersheim. Bei der Safari „Büffelblick und Bauernhof“ werden Büffel und Glan-Rinder bei Bexbach-Höchen und in Homburg-Beeden aufgespürt. Die Safari im September führt zu „Burgen und barocken Schätzen“ mit Stopps am Würzbacher Weiher, dem Elstersteinpark in St. Ingbert und dem Handwerkerdorf auf der Kirkeler Burg. Die Tour „Stadt und Land - Hand in Hand“ führt unter anderem über den Wochenmarkt in St. Ingbert, zum Biolandhof Wack in Ommersheim und zum Tagelöhner Haus in Erfweiler-Ehlingen. Zu guter Letzt begegnet man bei der Safari: „Wie der Mensch Kulturland schafft“ der typischen Landschaft im Bliesgau mit einer Wanderung über den Kalklehrpfad zum Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld in Wittersheim. Mit den Biosphären Safaris hat die Saarpfalz-Touristik auch 2023 den Bundeswettbewerb Nachhaltige Tourismusdestinationen gewonnen und erfreut sich großem Zuspruch bei den Gästen für dieses ÖPNV-Erlebnis-Angebot. Wilder Bliesgau - Survival Camp in Kirkel Das Survival Camp verspricht ein zweitägiges Wald-Abenteuer, bei dem die Teilnehmer lernen, wie man in der Wildnis überlebt und die Natur besser versteht. Thomas Stalter, Wildnispädagoge, zeigt unter anderem, wie man einen Bogen oder ein Steinzeitmesser baut oder wie man Fährten lesen kann und Lagerfeuer entfacht. Die Kulleraugen sind umgezogen - neue Heimat der Alpakas Die Bliesgau-Alpakas sind sozusagen mit „Sack und Pack“ umgezogen und zwar vom Helenenhof in Erfweiler-Ehlingen in den Erzentaler Hof in Gersheim. Hier kümmern sich nun Luca und Ronja Müller um das Wohl von Paco, Liam, Rossi und ihre flauschige Verwandtschaft. Die Biosphäre aus verschiedenen Perspektiven – wandern, radeln, paddeln und vieles mehr Die bewährten Angebote aus den vergangenen Jahren sind beispielsweise, „das erlebnispädagogische Kanufahren auf der Blies“ oder das „WaldWerken“, wo man seinen eigenen Sessel aus heimischem Holz nach alter Handwerkstechnik baut. Dem Wander-Genuss-Erlebnis kann mehrfach bei verschiedenen, geführten Wanderungen nachgespürt werden, so zum Beispiel bei der 13 Kilometer langen „Bliesgau-Genusstour“. Hier erlebt man ein Potpourri aus kulinarischen Genüssen, kulturhistorischen Stätten und grenzenlosen Weitblicken. Auch zu Fuß, aber in tierischer Begleitung, sind die Gäste bei den Alpakatouren unterwegs, die sie aus der Hektik des Alltags entführen. Die Perspektive wechseln und die Biosphäre vom Wasser erleben – das ermöglichen die Angebote „Paddeln auf dem Würzbacher Weiher und der Blies“ und das „Floß der Nachhaltigkeit – Balance fürs Leben“. Bei den Kletterkursen an den Buntsandstein-Kletterfelsen im Kirkeler Wald vermitteln ausgebildete Trainer das sichere Klettern an Felsen. Die Industriekultur der Biosphäre entdecken Bei der Tagestour auf dem „Weg der Industriekultur“ begibt man sich auf Entdeckungsreise zwischen Tradition und Zukunftsvision zum Besucherbergwerk Rischbachstollen, der Alten Schmelz und der Becker Brauerei. Alte Relikte des Bergbaus inmitten grüner Natur können die Teilnehmenden der Wanderung auf dem historischen Grubenpfad „Consolidiertes Nordfeld“ in Höchen erneut entdecken. Weitere Informationen und Bestellung der kostenlosen Broschüre bei der Saarpfalz-Touristik, Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel, Tel. (0 68 41) 104 71 74, www.saarpfalz-touristik.de . Auch bei den Kultur- und Verkehrsämtern der kreisangehörigen Kommunen ist die Broschüre erhältlich. Auf dem Glan-Blies-Radweg Foto: Tourismus-Zentrale Saarland, Markus Gloger Der Europäische Kulturpark in Reinheim Foto: Ann-Kathrin Göritz

3 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2025 Barrierefreie Biosphäre Insgesamt nun neun Lauschtouren laden die Besucher in der Biosphäre Bliesgau zu einer ganz besonderen Entdeckertour ein. Geschichte und Natur werden durch eine Audio-Guide App erlebbar und führen Gäste und Einheimische informativ und kurzweilig durch die Gemeinde oder Stadt. Wanderwege, Ausgrabungen und Stadtführungen mal ganz anders. Historische Gestalten, Natur- und Landschaftsführer und andere Akteure kommen zu Wort und berichten hautnah von historischen Gegebenheiten, Naturereignissen oder Kleinigkeiten, auf die der Besucher sonst nicht direkt aufmerksam werden würde. Eben die kleinen Geschichten, die Orte besonders werden lassen. Die überraschenden Entdeckungen am Wegesrand. Und spannendes Hintergrundwissen, das im Kopf bleibt. Darum geht es in den Lauschtouren im Biosphärenreservat. Ob in der Natur oder beim Stadtspaziergang: Lauschtouren animieren zum genaueren HinseLauschtouren bringen Naturund Kulturschätze zum Sprechen! Neue Lauschtour in Homburg-Wörschweiler hen und erzählen Ihre Geschichten auf interessante, unterhaltsame und sehr persönliche Art. Die App ist vergleichbar mit Hörtouren, wie sie beispielsweise in großen Museen angeboten werden und können, genau wie dort auch, beispielsweise kurze, unterhaltsame Dialoge enthalten, untermalt mit szenischen Vertonungen, wie das Anfahren einer Lokomotive in der Alten Schmelz oder pfeifender Wüstenwind bei der Entstehung der Bundsandsteinfelsen in Homburg. Nutzen kann die Lauschtour jeder der ein Smartphone besitzt. Am besten die entsprechende App Zuhause runterladen und schon kann es losgehen. Unabhängig von Führungen und Zeiten. Verlaufen kann man sich kaum, Schilder an den einzelnen Stationen weisen einem den Weg. Acht bis zwölf Stationen sind jeweils vorgesehen bei einer Gehdauer von etwa 30 Minuten bis zu 1,5 Stunden. Neu ist die Lauschtour „KlosterruineWörschweiler“ – ein Achtsamkeitsrundgang über den Marienberg. Auf dieser Lauschtour tauchen Sie ein in eine Welt der Stille und Abgeschiedenheit. Sie erkunden die Ruine des Klosters Wörschweiler, in dem bis ins 16. Jahrhundert Zisterziensermönche lebten - komplett zurückgezogen von der Außenwelt und mit strengen Regeln wie einem Schweigegebot. Auf der Audio-Tour wird Ihnen außerdem eine Meditationslehrerin einige Achtsamkeitsübungen in der Natur ins Ohr flüstern. Der wunderschön von Ralf Meisel gedrechselte Mönch Phillip am „Mönch-PhillipPlatz“ in Wörschweiler ist neben der Klosterruine Wörschweiler ein außergewöhnlicher Hingucker bei der Tour. Eine Besonderheit der Lauschtouren im Biosphärenreservat Bliesgau ist, dass diese zudem speziell für schwerhörige Menschen und Gehörlose entwickelt wurden. Standorte der neun Lauschtouren 1. Bexbach: Start im Blumengarten, Thema Bergbau. 2. Blieskastel: Start am Paradeplatz. Thema Barocker Stadtrundgang in der Altstadt Blieskastel. 3. Gersheim: Start im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, Thema Römer und Kelten und Natur an der Blies. 4. Homburg: Start an der Hohenburg: Thema Hohenburg und Buntsandstein. 5. Kirkel: Start an der Kirkeler Burg, Thema Mittelalter, Felsenpfad und Kernzone. 6. Kleinblittersdorf: Wintringer Hof: Thema Landwirtschaft, Kapelle und Inklusion. 7. Mandelbachtal: Start am Haus Lochfeld: Thema Naturschätze im Biosphärenreservat Bliesgau. 8. St. Ingbert: Start am Rathaus: Thema Biosphärenstadt St. Ingbert und Bayern, Barock und Industriekultur. 9. Homburg: Start am „MöchPhillip-Platz“ in Wörschweiler: Thema „Mit Achtsamkeit auf Neun Lauschtouren gibt es in der Biosphäre. Foto: Marcus Gloger Die Lauschtour in Homburg am Schloßberg. Foto: Eike Dubois Die neue Lauschtour in Wörschweiler. Foto: Manuela Meyer Ein Resort für Entdecker saarland-thermen-resort.com start-werbeagentur.de den Klosterberg zur Klosterruine-Wörschweiler“. Die LAUSCHTOUR-App gibt es kostenlos für Android und Apple. Eine neue kostenfreie Broschüre zu den neun Lauschtouren (inklusive der neuen Lauschtour in Homburg-Wörschweiler) und Erklärungen zu deren Benutzung erhalten Sie bei der Saarpfalz-Touristik: Saarpfalz-Touristik Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel Telefon 0 68 41 / 104 71 74, E-Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de oder auf der Internetseite https://www.saarpfalz-touristik. de/erlebnisse/freizeittipps/ lauschtouren Weitere Infos zu den Lauschtouren: www.lauschtour.de ANZEIGE

4 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2025 Wanderbarer Bliesgau Darauf hat die Wanderwelt in Deutschland bereits gewartet: Endlich stehen die 20 nominierten Wege der 19. Auflage von „Deutschlands schönster Wanderweg“ fest. Die Auswahl verspricht auch in diesem Jahr wieder beeindruckende Naturerlebnisse und unvergessliche Wanderabenteuer. Von den majestätischen Gipfeln der Alpen bis zu den idyllischen Weidelandschaften des Nordens – die nominierten Wanderwege bieten eine beeindruckende Vielfalt und laden dazu ein, die schönsten Ecken Deutschlands zu Fuß zu entdecken. Die Wahl wird von der Fachzeitschrift „Wandermagazin“ seit 2006 ausgerichtet. Ob abenteuerliche Mehrtagestouren oder spannende Tagestouren, die Auswahl der hochkarätigen Expertenjury ist bunt gemischt. Dieses Jahr ist der Bliessteig als Qualitätswanderweg sowie Leading-Quality-Trail aus dem BioDeutschlands schönster Wanderweg 2025 sphärenreservat Bliesgau und dem Saarpfalz-Kreis bei den nominierten Wegen dabei! Stimmen Sie somit für den neuen Wanderweg in der Region ab! Zum Bliessteig: Entdecken Sie auf neun Etappen die Landschaften der Biosphäre Bliesgau im südöstlichen Teil des Saarlandes. Durch die sanft hügelige Landschaft, an Streuobstwiesen sowie an Buntsandsteinfelsen auf waldreichen Wegen vorbei - immer mal wieder das Wasser der Blies im Blick. Der Bliessteig führt als zertifizierter Fernwanderweg durch die Biosphäre Bliesgau und den Saarpfalz-Kreis. Dabei gibt es Vieles zu entdecken; geschichtsträchtige Orte, aber auch viel Natur sowie ab und an wimmelndes Leben in der Blies. So ist es außerdem der unsichtbaren Grenze zu Frankreich zu verdanken, dass ab und an ein „Bonjour Bliesgau“ zu hören und das französische „savoir vivre“-Flair zu spüren ist. Der Bliessteig eignet sich perfekt um ihn umweltfreundlich mit Unterstützung des Nahverkehrs zu bewältigen. Die Etappen-Start- und Endpunkte sowie viele weitere Zwischenstationen sind mit Bus und Bahn regelmäßig und auch am Wochenende erreichbar. SPIEGEL-Bestseller-Autorin Kathrin Heckmann alias „Fräulein Draußen“, Social Media-Schwergewicht „hegefire“ mit über 320.000 Followern, der Buchautor und aus dem TV bekannte Manuel Andrack sowie Chefredakteur des Wandermagazins und inoffizieller Weltrekordhalter im Weitwandern, Thorsten Hoyer, haben aus einem Pool von 74 Wegen ihre Favoriten ausgesucht. Jetzt ist Wanderdeutschland gefragt! Ab dem 01. März 2025 können Wanderfans aus ganz Deutschland ihre Stimme abgeben und mitentscheiden, welcher Weg den begehrten Titel „Deutschlands Schönster Wanderweg 2025“ erhält. Abstimmen kann man online unter www.wandermagazin.de/ wahlstudio oder per Wahlkarte. Die nominierten Mehrtagestouren: Hohenwarte Stausee Weg (Thüringen) SeeGang (Baden-Württemberg) Sauerland-Waldroute (Nordrhein-Westfalen) Bliessteig (Saarland) SalzAlpenSteig (Bayern) Ortenauer Weinpfad (Baden-Württemberg) Kocher-Jagst-Trail (Baden-Württemberg) Kammweg Erzgebirge-Vogtland (Sachsen) Albsteig Schwarzwald (Baden-Württemberg) Baiersbronner Seensteig (Baden-Württemberg) Die nominierten Tagestouren: Traumschleife Hunolsteiner Klammtour (Rheinland-Pfalz) Wandern blüht im Biosphärenreservat und im Saarpfalz-Kreis auf. Nicht nur die ca. 700 km einheitlich beschilderten Wege, sondern auch das milde Klima laden ganzjährig dazu ein, auf Tour zu gehen. Ob im Frühjahr durch die blühenden Streuobstwiesen, im Neue Wanderbroschüre „BliesgauPfadfinder“ Sommer im schattenspendenden Laubwald, im Herbst durch bunt gefärbtes Laub oder im Winter durch die mit Raureif bedeckte Bliesgau-Landschaft. Dabei sind die Wandertouren so abwechslungsreich wie die Landschaft selbst. Bernauer Hochtal Steig (Baden-Württemberg) Schluchtenduo im Nagoldtal (Baden-Württemberg) Traufgang Hossinger Leiter (Baden-Württemberg) Heideschleife Büsenbachtal (Niedersachsen) Zum Ebersnacken (Niedersachsen) Karras-Rundweg (Sachsen) Flusswanderweg (Bayern) Weidelandschaft Sudeniederung (Niedersachsen) Caspar-David-Friedrich-Weg (Sachsen) Kontakt: OutdoorWelten GmbH Jarle Sänger Theaterstraße 22, 5311 Bonn j.saenger@wandermagazin.de Weitere Infos: www.saarpfalz-touristik.de „Deutschlands schönster Wanderweg“. Dieser jährlich stattfindende Wettbewerb wird bereits seit 2006 ausgerichtet. Auf den Spuren von Naturwundern, Buntsandstein oder Streuobstwiesen Von mehrtägiger Wandertour auf dem Bliessteig, über spannende Thementouren bis hin zu familienfreundlichen Spazierwegen ist für Jung und Alt das Richtige dabei. Die Wandertouren verlaufen vorwiegend auf naturbelassenen Wegen, bieten Rastplätze, Aus-

5 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2025 Wandern ist ein entschleunigendes und besinnliches Hobby, welches aktive Bewegung und ein ruhiges, naturnahes Erlebnis miteinander verbindet. Dabei bieten sich zahlreiche Möglichkeiten innezuhalten und die gefühlt grenzenlose, friedliche Landschaft zu genießen. Letzter Punkt ist heutzutage innerhalb Europas nicht mehr unbedingt selbstverständlich. Ein Krieg auf dem europäischen Kontinent und beängstigende Tendenzen innerhalb der europäischen Wertegemeinschaft bringen das langfristig gewachsene Fundament unseres europäischen Friedens und Miteinanders ins Wanken. Hinzu kommen Bestrebungen, die EU als friedens- und wertesichernde Einrichtung zu schwächen oder gar abzuschaffen. Eingedenk der Tatsache, dass es gerade das Europa Robert Schumans war, das uns fast 80 Jahre Frieden und Wohlstand in Europa gewährleistet hat, ist die ein für uns alle gefährliches, vielleicht sogar existenzbedrohendes Vorhaben. Mit dem Projekt „Via Regia im Saarpfalz-Kreis“ möchte der Saarpfalz-Kreis, der sich in seiner Ausrichtung als „europäisch und weltoffen“ identifiziert, das Wandern als Medium nutzen, um auf die Entstehung und Bedeutung europäischer Werte und Partnerschaften hinzuweisen. Es skizziert den langen Weg, den es gebraucht hat, um von der französischen Revolution aus über das Hambacher Fest sowie die Gründung der BRD und der EU zum heutigen Status Quo zu gelangen. „VIA REGIA“ ist der Name der ältesten und längsten Landverbindung zwischen den Regionen von Ost- und Westeuropa. Der Begriff bezeichnete im kulturhistorischen Sinne Straßen und Straßennetzwerke, die sich aufgrund ihrer hohen Bedeutung unter königlichem Schutz befanden. Der Verlauf der heute als „Kulturroute des Europarates“ ausgezeichneten Wegeverbindung mit 4500 Kilometern Länge hat eine mehr als 2000 Jahre alte Geschichte, sie durchquert acht europäische Länder. Dabei führt Das Wander- und Friedensprojekt „Via Regia“ im Saarpfalz-Kreis die Route nicht nur durch den Saarpfalz-Kreis, sondern aktuell durch weit über hundert allein östlich des Saarpfalz-Kreises gelegene Kreise und Regionen. Es ist eventuell mehr als ein Zufall, dass allein sieben Partnerlandkreise bzw. Partnerregionen des Saarpfalz-Kreises auf oder nahe an dieser Route liegen: Das Departement Moselle, die Landkreise Kaiserslautern, Krakau, Lancut, Jaroslaw, Przemysl und Lviv. Zur Kulturroute wurde ein internationales Netzwerk rund um die VIA REGIA gegründet, welches das Potential der Route als Sinnbild der Einigung und des friedlichen Zusammenlebens in Europa nutzt. Die Mitglieder des Netzwerks setzten sich durch thematisch mit der VIA REGIA verbundene Projekte für eine Stärkung des europäischen Gedankens und der internationalen Zusammenarbeit in Europa ein. So wurde auf Initiative des Saarpfalz-Kreises dieses Projekt eines Europawanderweges oder auch (europäischen) Friedenswanderweges ins Leben gerufen: Über einen eigens ausgewiesenen Wanderweg innerhalb eines schmalen Korridors entlang der VIA REGIA wird die Kulturroute für Einheimische und Gäste erleb- und begehbar. In Anlehnung an die Idee des 1943 im KZ ermordeten jüdischen Künstlers Otto Freundlich, der über eine „Straße des Friedens“ die europäischen Nationen im Frieden vereinen wollte, soll im Projekt des Saarpfalz-Kreises über vier Etappen auf insgesamt 40 Kilometern die „Faszination Europa“ vermittelt werden. Dies geschieht durch eine praxisnahe und auf den Saarpfalz-Kreis bezogene Darreichung vielfältiger Informationen, die mit Europa, dessen Werten und Ideen sowie kulturellem und historischen Kontext verknüpft sind. Das gleiche Verfahren kann in weiteren Kreisen und Regionen, die entlang des Verlaufs der VIA REGIA liegen, angewandt werden - unter Berücksichtigung und Verwendung jeweils lokaler Besonderheiten. Der Wanderweg kombiniert größtenteils Streckenabschnitte bereits bestehender Wanderwege zu einem ansprechenden und erlebnisreichen Fernwanderweg, der zwischen Rentrisch im Westen und der nordöstlichen Grenze zu Rheinland-Pfalz bei Bechhofen verläuft. Über ein Projekt, welches durch LEADER-Mittel des Landes und der EU umgesetzt wird, sollen an Informations- und Erlebnisstandorten entlang der Strecke weiterführende Informationen ansprechend und verständlich dargebracht werden, sodass die historische Wegeverbindung mit aktuellen und zukunftsrelevanten Themen belebt wird. Hierzu sollen entlang der 40 Wegekilometer bereits bestehende Erholungs- und Infostandorte um themenspezifische Infotafeln erweitert werden. In besonderem Maße wurde darauf geachtet, dass der Wegeverlauf über die Kreisgrenzen hinweg fortgeschrieben werden kann, denn das Konzept des Wanderwegs zur VIA REGIA richtet sich ausdrücklich an die Nachbarlandkreise bzw. den Regionalverband Saarbrücken, sowie an alle anderen durch die Kulturroute tangierten Landkreise oder Regionen. Es lädt dazu ein, eigenständig die Entwicklung des europäischen Gedankens mittels dieses historisch bedeutsamen Weges zu dokumentieren und zu transportieren, um die „Faszination Europa“ mit der VIA REGIA als roten Faden zwischen West und Ost zu verbreiten. Kultureller und touristischer Mehrwert für die Region Die VIA REGIA verläuft im Saarpfalz-Kreis in einem Korridor, der auch durch die heutige „Kaiserstraße“ (L119) als wichtige Verkehrsachse genutzt wird. Als Wegeverbindung zwischen Homburg und Saarbrücken über St. Ingbert führt dies zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen, was im allgemeinen Empfinden negative Assoziationen mit dieser kulturell Der Verlauf der Via Regia und die saarpfälzischen Partner Die Via Regia führt auch durch Homburg. Foto: Saarpfalz-Kreis und historisch relevanten Verbindung weckt. Durch die Schaffung des Wanderweges zur VIA REGIA wird diese Strecke positiv aufgewertet, da man zum einen landschaftlich bedeutsame Gebiete wie die Homburger und Kirkler Wälder, aber auch kulturhistorisch interessante Orte wie den Schlossberg, die Kirkeler Burg und die Stadt St. Ingbert tangiert. Durch die Bespielung der Strecke mit spannenden Inhalten zur VIA REGIA und damit verbundenen Themen kann erreicht werden, dass sich nicht nur der Wanderweg großer Beliebtheit erfreut, sondern dass der gesamte Korridor der VIA REGIA und Kaiserstraße in seiner Wahrnehmung aufgewertet wird. sichtspunkte und Einkehrmöglichkeiten und führen an interessanten Punkten vorbei. Das können geschichtsträchtige Orte, Natur- und Kulturdenkmäler oder Museen aber auch geologische und botanische Besonderheiten sein. Der neue Bliesgau-Pfadfinder fasst die Vielzahl an Wandererlebnissen kompakt zusammen. Darin sind alle Kommunen im Saarpfalz-Kreis mit ihren Wanderwegen vertreten. So werden über 90 Touren samt wissenswerten Informationen vorgestellt. So zum Beispiel Höhenprofil, Schwierigkeitsgrad, Sehenswürdigkeiten sowie Informationen zur Anreise mit dem ÖPNV zur Wandertour. Damit sich der Wanderer auch zurechtfindet, gibt es nützliche Hinweise zur Wegebeschilderung und zur Zertifizierung als Qualitätsregion Wanderbares Deutschland. Mit dem „Bliesgau-Pfadfinder“ als App haben Sie sämtliche Wanderwege auch immer in Ihrem Handy mit dabei. Entdecken Sie die schönsten Pfade und finden Sie die beste Fahrt mit dem ÖPNV zu Ihrer Wanderung. Die Wander-Broschüre ist ab spätestens Ende März in den Tourist-Informationen des Saarpfalz-Kreises erhältlich oder kann kostenlos bestellt werden bei: Saarpfalz-Touristik, Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel, E-Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de Fotos: Saarpfalz-Touristik, Manuela Meyer

6 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2025 Mobil in der Biosphäre Zum 01.01.2025 wurde in Teilen der Stadt Blieskastel sowie der Gemeinde Gersheim ein neues Verkehrsangebot eingeführt. Mit dem „flitsaar“ steht in einem etwa 55 km² großen Gebiet, welches das östlich der Blies gelegene Bickenalbtal umfasst, ein neuer Bus-Service zur Verfügung, der mit vielen Neuerungen auf sich aufmerksam macht. Je nach Wochentag und Zeitlage fahren ein bis zwei batterieelektrische Kleinbusse mit bis zu 17 Sitzplätzen und Mehrzweckbereich ohne festen Fahrplan und Linienweg auf Bestellung innerhalb eines definierten Bediengebiets umher. Dieses Gebiet umfasst die Ortschaften Böckweiler, Altheim, Pinningen, Brenschelbach, Riesweiler, Utweiler, Peppenkum, Medelsheim und Seyweiler und bietet Anschluss an die Busbahnhöfe in Gersheim und Blieskastel sowie den Bahnhof in Lautzkirchen. Zudem sind Einkaufsmöglichkeiten in Gersheim und Mimbach sowie das Freizeitzentrum in Blieskastel und das Freibad/ Campingplatz in Walsheim angebunden. Hierzu wurden neben den regulären Haltestellen noch zusätzliche virtuelle Haltepunkte erstellt, die per App oder online sichtbar sind. Der flitsaar kann je nach Auslastung spontan oder auf Bestellung bis zu 14 Tage im Voraus gebucht werden und sammelt auf seinem Fahrweg weitere Fahrgäste auf, die in die gleiche Richtung möchten. Dadurch können mehr Fahrtangebote gemacht und die Fahrzeuge besser ausgelastet werden. Die Buchung erfolgt bequem über die flitsaar App oder telefonisch unter 06841 104 7252. Da das Angebot nicht nur montags bis freitags von 5:30 bis 20 Uhr, sondern auch am Wochenende und feiertags von 7 bis 20 Uhr besteht, bieten sich ganz neue Möglichkeiten den „Klassiker“ Bliesgau und das vielen bisher noch unbekannte Bickenalbtal zu entdecken. Über die Umstiegsmöglichkeiten am Bahnhof Lautzkirchen oder den Busbahnhöfen in Gersheim und Blieskastel ist der flitsaar aus allen Richtungen schnell und unkompliziert erreichbar. Zudem kann er (je nach Nachfrage) unmittelbar als Anschluss gebucht werden, sodass lange Umstiegszeiten entfallen. Bei Verspätungen kann über die App eine Benachrichtigung an den Fahrer geMit dem neuen „flitsaar“ den Bliesgau und das Bickenalbtal entdecken schickt werden, sodass dieser in den allermeisten Fällen auf den Zustieg warten kann. Es lockt z.B. das malerische Utweiler, das mit seinen 38 Einwohnern an der französischen Grenze liegt und von wo aus man z.B. über den „Freundschaftsweg“ zur Josephskapelle hin gelangt. Rechts und links des Weges wartet ein beeindruckender Fernblick bis hin zu den Vogesen. Z.B. ab Peppenkum oder einer der vielen weiteren Haltestellen kann man bequem und zuverlässig mit dem flitsaar wieder die Weiter- oder Heimreise antreten. Weitere leicht erreichbare Wanderwege Um Böckweiler (Haltestelle „Kirche“): - Böckweiler Runde - Alexanderturm Runde Um Altheim (Haltestelle „Sportplatz“): - 3-Dörfer-Weg - Keltenweg - Hornbach Runde Um Brenschelbach (Haltestelle „Brunnen“): - Grenzgänger - Pirminiusweg Um Medelsheim (Haltestelle „Kirche“): - Freundschaftsweg - Medelsheimer Kreuzweg - Der Medelsheimer Um Walsheim (Haltestelle „Freibad“): - Vogesenblick Tarifinfo Bei Anreise mit der Bahn ab St. Ingbert empfiehlt sich die Tageskarte des saarVV. Diese ist für 1,2 und 5 Personen gültig und kostet 10,90 € / 12,00 € / bzw. 23,10 € und ist im gesamten Saarland in Bus und Bahn gültig. Für alle, die nur innerhalb des Saarpfalz-Kreises mit Bus oder flitsaar unterwegs sind, ist das Freizeitticket Saarpfalz-Kreis mit 6,50 € für bis zu 5 Personen die beste Wahl. Das Ticket ist eine Tageskarte die samstags, sonntags und feiertags in allen Bussen im Saarpfalz-Kreis und der Gemeinde Kleinblittersdorf gültig ist. Es gilt nicht im Zug und nicht in Bussen von Saarbahn und NVG. Der flitsaar sorgt zukünftig für einen Verkehr on demand im Saarpfalz-Kreis. Foto: Elke Birkelbach So sieht der neue flitsaar von der Seite aus. Bild: Saarpfalz-Kreis

7 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2025 Neues aus dem Biosphärenwald In unserer aktuellen Ausgabe stellen wir Ihnen den neuen Revierleiter des Biosphärenreservates Bliesgau vor. Im Interview spricht er über seine Motivation, seine Aufgaben und seine Ziele für die Region. Freuen Sie sich auf spannende Einblicke in seine Arbeit und die Zukunft des Reservats.. Wie sind Sie zum Försterberuf gekommen, und was hat Sie motiviert, die Stelle im Biosphärenreservat Bliesgau anzutreten? Ich war tatsächlich erst 13 oder 14 Jahre alt und war zusammen mit meinem Vater beim Förster im Gemeindewald Brennholz kaufen. Auf der Heimfahrt sagte mein Vater zu mir „Matthias, Förster wäre ja auch ein super Beruf für dich später mal!“ Darauf folgte in der 9. Klasse ein Schulpraktikum bei SaarForst und ab dann war mein späterer Berufswunsch klar: Förster! Abitur, Studium in Göttingen, Anwärterdienst mit Laufbahnprüfung bei der Landesforstverwaltung Rheinland-Pfalz mit anschließender Tätigkeit im Forstamt Prüm. 2018 hat sich ein Wechsel von Landesforsten Rheinland-Pfalz zum SaarForst Landesbetrieb angeboten, wo ich dann sechs Jahre lang Revierleiter im Forstrevier Überherrn im Warndt war. Als dann im Frühjahr die Ausschreibung für das Biosphärenrevier veröffentlicht wurde, habe ich mich direkt darauf beworben und konnte das Verfahren für mich entscheiden. Welche ersten Eindrücke haben Sie vom Biosphärenreservat Bliesgau gewonnen? Was fasziniert Sie an dieser Region besonders? Ich stamme aus Kleinblittersdorf, Ortsteil Auersmacher, habe meine Heimat also in der Biosphärenregion. Von daher kennt man die reizvolle Landschaft. Was mich immer wieder fasziniert, ist die Baumartenvielfalt im Biosphärenrevier. Durch den Muschelkalk als Grundgestein bilden sich sehr nährstoffreiche Böden, die eine breite Baumartenpalette zulassen. Insbesondere Edellaubholzer wie Bergahorn, Kirsche, Elsbeere und Speierling wachsen hier hervorragend. Das lässt Försterherzen höher schlagen. Wie gestalten Sie den Alltag als Förster im Bliesgau? Was sind Ihre Hauptaufgaben? Hauptaufgabe ist die Bewirtschaftung des saarländischen Staatswaldes im Biosphärenrevier. Das sind die Staatswaldflächen vom Flughafen Ensheim bis Peppenkum. Der Großteil befindet sich aber rund um Gersheim. Die Bewirtschaftung umfasst alle forstbetrieblichen Arbeiten, von der Pflanzung junger Bäume, über die Pflege von jungen und mittelalten Beständen, bis zur Fällung von erntereifen Bäumen, so dass wir Holz als wertvollen Rohstoff bereit stellen können. Dazu kommen noch Aufgaben wie Jagd, WegeunMatthias Krauser: Neuer Revierleiter im Biosphärenrevier Bliesgau terhaltung, Verkehrssicherung entlang von Straßen und Bebauung, Naturschutz (Insbesondere in den Kernzonen des Biosphärenreservats) und noch etwas Öffentlichkeitsarbeit. Mein Arbeitstag beginnt meistens im Büro und in der Saison auch mal auf dem Hochsitz. Man plant ungefähr was man tagsüber so vor hat, aber oft wird der Plan durch irgendwelche Umstände über den Haufen geworfen. Dann stehen Arbeiten bzw. Termine im Revier an. Nachmittags dann meistens nochmal etwas Büroarbeit. Wie wichtig ist der Austausch mit den lokalen Gemeinden und anderen Akteuren in der Region für Ihre Arbeit? Der Wald wird von verschiedenen Akteuren genutzt und für sich beansprucht: Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Jäger, Pilzsammler, Fernwanderer, … Meine Aufgabe ist es alle möglichst unter einen Hut zu bringen. Das ist nicht immer leicht. Reger Austausch mit den Akuteren vor Ort ist daher unerlässlich. Welche Herausforderungen sehen Sie in Ihrer neuen Position? Gibt es besondere Projekte oder Vorhaben, die Ihnen am Herzen liegen und die Sie in der kommenden Zeit angehen möchten? Seit dem Sommer 2018 machen sich vermehrt Auswirkungen des Klimawandels an unseren Wäldern bemerkbar. Extrem heiße Sommermonate mit wenig Niederschlägen lassen den Wald leiden. Dies führt zu teils massivem Trockenstress an Bäumen. Hinzu kommen noch einige Schädlinge, egal ob Käfer oder Pilz, die in den vorgeschädigten Bäumen optimale Lebensbedingen finden. Besonders alte und große Buchen leiden unter der Trockenheit, ganze Bestände sterben ab. Fichten werden vom Borkenkäfer befallen und Eschen leiden unter dem Eschentriebsterben (Pilzerkrankung). Diese Dynamik stellt uns jeden Tag vor neue Herausforderungen, da ein planmäßiges Wirtschaften nahezu unmöglich ist. Wir wollen für die Zukunft einen klimastabilen, also struktur- und artenreichen, Mischwald generieren. Hierfür bietet der Bliesgau durch seine Baumartenvielfalt beste Voraussetzungen Wie integrieren Sie den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt in Ihre Arbeit als Förster? Naturschutzmäßige Besonderheiten für die Biosphärenregion sind natürlich die Kernzonen. Im Biosphärenrevier sind das fünf Stück mit einer Gesamtfläche von rund 360 ha. Hier soll sich der Wald weitestgehend ungestört von menschlichen Nutzungen und Eingriffen urwaldartig entwickeln können. Sie dienen Zwecken des Arten- und Biotopschutzes, insbesondere für Algen, Moose, Flechten, Pilze, Farne, waldgebundene Vögel, Kleinsäuger und Insekten. Als forstliche Dauerbeobachtungsflächen dienen sie der Erforschung der Lebensvorgänge in ungestörten Waldökosystemen. Zum anderen wird der gesamte Staatsforst im Saarland nach den Grundsätzen naturnaher Waldwirtschaft bewirtschaftet. Nach den Waldbau- und Naturschutzrichtlinien von SaarForst soll z.B. stehendes und liegendes Totholz angereichert werden, das zahlreichen Arten einen Lebensraum bietet. Ebenso werden beispielsweise Feuchtbiotope für Amphibien gefördert. Bei Großhorsten von Vögeln (z.B. Rotmilan) gelten besondere Abstandsregeln hinsichtlich der Bewirtschaftung des Waldes. Das waren jetzt nur ein paar Beispiele. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des Biosphärenreservates? Hier will ich in erster Linie ein Statement zum Wald abgeben: Der Wald leidet unter dem Klimawandel!! Wie bereits zuvor erwähnt leiden vor allem unsere natürlich vorkommenden Hauptbaumarten, die hier normalerweise optimale Wuchsbedingungen haben, erheblich unter den klimatischen Bedingungen der letzten Jahre. Das bereitet mir persönlich große Sorgen. Dennoch bin ich aber zuversichtlich, dass unser Wald mit entsprechender Pflege die sich ändernden klimatischen Bedingungen überstehen wird. Wo die Reise aber hingehen wird und wie unser Matthias Krauser ist der neue Förster im Biosphärenwald. Foto: Manuela Meyer Wald in 100 Jahren aussehen wird, weiß wohl keiner so richtig Was möchten Sie der Bevölkerung und Besuchern des Bliesgau mit auf den Weg geben? Der Wald im Biosphärenrevier ist in Verbindung mit der Landschaft des Bliesgaus wunderschön und bildet einen nahezu einzigartigen Naturraum. Erfreuen sie sich daran und respektieren sie den Wald und seine Bewohner, so wie die Menschen, die dort jeden Tag zugegen sind. Und wenn es Probleme gibt, gilt der Grundsatz „miteinander reden und nicht übereinander“ Alle Termine meiner Tour findest Du immer aktuell unter: www.ein-herz-für-die-tonne.de Du findest mich hier: So., 13.04.25 Haus- und Gartenmesse, Saarbrücken So., 18.05.25 Saar Pedal, Mettlach So., 25.05.25 St. Wendeler Bauern-, Handwerker- & Winzermarkt Di., 03.06.25 Saarlouiser Emmes, Familienaktionstag So., 29.06.25 Kinder- und Familienfest in Homburg So., 17.08.25 Wildparkfest in Wadgassen/Differten So., 24.08.25 Biosphärenfest in Kirkel-Neuhäusel So., 31.08.25 Kinderfest im Deutsch-Französischen Garten, Saarbrücken Mülltrennung

8 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2025 Städte und Gemeinden in der Biosphäre Seit nunmehr neun Jahren unterstützt die Bank 1 Saar im Rahmen ihrer Initiative „Spenden statt Geschenke“ umweltpädagogische Projekte im Saarland. Im Vordergrund steht dabei die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Natur- und Umweltschutz. Jährlich werden insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung gestellt, die jeweils hälftig an zwei ausgewählte Organisationen fließen. Auf der Zeitschiene betrachtet, wurden so bislang achtzehn regionale naturnahe Bildungseinrichtungen mit einer Gesamtsumme von 90.000 Euro gefördert. Spenden statt Geschenke Bei der Schecküberreichung an die Vertreterinnen und Vertreter der beiden Vereine betonte der Vorstandsvorsitzende der Bank 1 Saar, Carlo Segeth: „Es lohnt sich, in diese von Gemeinnützigkeit und Nachhaltigkeit geprägten Projekte zu investieren, denn sie zeichnen sich durch einen hohen gesellschaftlichen Mehrwert aus. Es ist wichtig, unsere nachwachsenden Generationen für diese Themen zu sensibilisieren und zu begeistern. Dieses Engagement unserer Bank hat sich nun schon seit Jahren etabliert und fand bereits von Anfang an bei Mitgliedern, Kunden und Geschäftspartnern große Zustimmung, vor allem deshalb, da es nachhaltigen Projekten in der gesamten Region zugutekommt.“ Bildung für nachhaltige Entwicklung Als Partner für die Projekt-Vorschläge steht das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz im Saarland mit jeweils interessanten Förderideen zur Seite. In diesem Jahr wurden im Rahmen des gemeinsamen Projektes „Erlebnis Umwelt – Wir schaffen Platz für Naturentdecker“ zwei Spenden-Empfänger ausgewählt, die sich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) widmen. Mittlerweile erstreckt sich dadurch ein dichtes Netz an geförderten Einrichtungen über das gesamte Saarland. 10.000 € für umweltpädagogische Bildung Bank 1 Saar fördert Bliesgau Weltacker und Naturpark Saar-Hunsrück Zusammen mit der Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz im Saarland, Petra Berg, überreichte Bankvorstand Segeth die beiden 5.000-Euro-Schecks an die Vertreterinnen und Vertreter des Bliesgau Weltacker e. V. und des Naturpark Saar-Hunsrück. Bliesgau Weltacker e. V. und Naturpark Saar-Hunsrück – zwei Projekte für nachhaltige Entwicklung Der Bliesgau Weltacker ist ein Ort für nachhaltige Entwicklung und bietet einen beeindruckenden Einblick in die Welt der nachhaltigen Landwirtschaft. „Hier engagieren wir uns mit Leidenschaft für umweltfreundliche Praktiken, die nicht nur lokal, sondern auch global relevant sind. Wir sind stolz darauf, vielseitig zu sein, indem wir innovative Lösungen für die Herausforderungen der heutigen Zeit anbieten“, so Paula Jacob, zweite Vorsitzende beim Bliesgau Weltacker e. V.. Der Weltacker auf dem Hof Sonnenbogen verbindet Bildung und Praxis rund um nachhaltige Landwirtschaft. Mit Permakultur als Kernprinzip fördert er Biodiversität und schonenden Ressourceneinsatz. Besucherinnen und Besucher erleben durch Workshops, wie nachhaltige Anbautechniken funktionieren und positive Umweltauswirkungen erzielt werden. Der Hof ist ein lebendiges Lernlabor für Bildung für nachhaltige Entwicklung – praxisnah und inspirierend. Das innovative Umweltbildungs-Projekt „Quartett-Spiel Naturpark Saar-Hunsrück“ lädt Kinder ein, das weitläufige Schutzgebiet des Naturparks auf spielerische Weise zu entdecken. Mit 32 liebevoll gestalteten Karten, die vielfältige Themen rund um Natur- und Umweltschutz vermitteln, erhalten junge Spielerinnen und Spieler spannende Einblicke in die Aufgaben und Ziele des Naturparks sowie in nachhaltige Entwicklung. Das Kartenspiel bietet nicht nur eine unterhaltsame Möglichkeit, sich mit den Themen des Naturparks auseinanderzusetzen, sondern kann auch im Unterricht eingesetzt werden. Lehrkräfte erhalten zusätzliche Materialien und thematische PDFs, die als wertvolle Ergänzung im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung dienen. „Mit diesem kreativen Ansatz fördert das Quartett-Spiel das Bewusstsein für den Naturpark Saar-Hunsrück und trägt dazu bei, Kindern die Bedeutung einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Gestaltung unserer Umwelt näherzubringen“, so das Vorstandsmitglied, Bürgermeister der Stadt Lebach, Klauspeter Brill. „Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem Jahr zwei vorbildliche Organisationen in den Genuss der finanziellen Förderung durch die Bank 1 Saar zu kommen“, lobte Umweltministerin Petra Berg das Engagement bei der gemeinsamen Spendenübergabe in den Räumen der Bank 1 Saar. Bildung für nachhaltige Entwicklung soll Menschen dazu befähigen, mit den Ressourcen unserer Erde so umzugehen, dass unsere Kinder und zukünftige Generationen aller Länder ebenfalls mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen gut leben können. „Dies bedeutet, dass wir heute lernen müssen, nachhaltig zu denken und zu handeln, da unser Handeln Auswirkungen auf die kommenden Generationen hat – bei der Umsetzung dieses Zieles hilft uns BNE!“, unterstrich die Ministerin gegenüber den Vertreterinnen und Vertretern der beiden Organisationen. Mehr Infos: https://www.bank1saar.de/ wir-fuer-sie/engagement/ jugendfoerderung/erlebnisumwelt.html https://www.bliesgauweltacker. eu/ https://www.naturpark.org/ Umweltministerin Petra Berg (links) und Carlo Segeth, Vorstandsvorsitzender der Bank 1 Saar (rechts) überreichten je 5.000 Euro an die Vertreter der beiden Vereine. Foto: Bank 1 Saar Die Bilder zeigen den Weltacker in Wolfersheim. Fotos: Paula Jacob

9 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2025 Natürlich in St. Ingbert Der St. Ingberter Gartenwettbewerb 2025 startet – Mehr Biodiversität in der Biosphärenstadt! Lieben Sie eine bewusste Garten- und Grünflächengestaltung im Einklang mit der Natur? Möchten Sie einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten? Dann bietet es sich an, eine naturgemäße Gestaltung des eigenen Gartens, Vorgartens, Balkons, der Terrasse oder den Außenanlagen der Firma ins Auge zu fassen und umzusetzen. Eine entsprechende Strukturierung bedeutet nicht, den Garten verwildern zu lassen, sondern ihn angelehnt an die Natur zu gestalten. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. Juni! Auch in diesem Jahr veranstaltet die Stadt St. Ingbert wieder einen Gartenwettbewerb, bei dem die Bürgerinnen und Bürger sich mit ihrem Garten bewerben können. Kooperationspartner sind der NABU St. Ingbert e.V. und der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Stadt St. Ingbert. Im Rahmen des Wettbewerbs werden Privatgärten, Vorgärten, Balkon- oder Terrassenbepflanzungen, Kita- und Schulgärten oder auch Außenanlagen von Firmen gesucht, die durch ihre Gestaltung den Erhalt der Biodiversität fördern. Die Grünflächen rund um die Häuser – ob Gärten, Vorgärten oder Balkonbepflanzungen – sind wichtige Rückzugs- und Lebensräume für Pflanzen und Tiere in der Stadt. Damit sind Städte oft artenreicher als die umliegende Landschaft, da sich hier verschiedene Standortbedingungen auf kleinstem Raum befinden. Und je naturnaher sie sind, desto wohler fühlen sich Insekten und viele andere Tiere wie Vögel, Reptilien und Amphibien. Um am Gartenwettbewerb der Stadt St. Ingbert teilzunehmen, sind wichtige Kriterien für eine naturnahe Gestaltung und Bewirtschaftung zu erfüllen. Diese können Interessierte auf www. st-ingbert.de/Gartenwettbewerb bzw. dem Flyer nachlesen. Wichtige Voraussetzungen sind beispielsweise, dass nur Pflanzerde ohne Torf verwendet und weder Pestizide noch chemisch-synthetische Dünger eingesetzt werden. Für die Bewerbung müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein! Auch kleine Gärten können die Kriterien für einen insektenfreundlichen Garten erfüllen, ebenso die Bepflanzung und Gestaltung von Balkon und Terrasse. Die Stadt zeichnet vorbildliches Engagement für den Erhalt der Biodiversität aus. Denn damit trägt jeder zum Erhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und zur Erhöhung der Artenvielfalt in St. Ingbert bei. Alle Preisträger erhalten die St. Ingberter Gartenplakette „Naturnaher Garten“ und ein kleines Präsent. Teilnehmen können Sie mit Ihrem Privatgarten, Vorgarten, Balkon, Kita- und Schulgarten, Ihrer Terrasse oder den Außenanlagen Ihrer Firma, die in der Gemarkung St. Ingbert liegen. Bitte geben Sie detailliert an, ob Sie sich mit Ihrem Garten und/oder Balkon etc. bewerben möchten. Anmeldungen bitte per Mail an biosphaere@st-ingbert.de unter Nennung folgender Angaben: Vor- und Zuname, Adresse, Telefonnummer und einer kurzen Beschreibung der Grünanlage, die begutachtet werden soll. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung und spannende Besichtigungen! Streuobstwiese Rohrbachtal: Natur schützen, Artenvielfalt bewahren Als Biosphärenstadt ist St. Ingbert harmonisch in die Natur eingebettet und integriert einzigartige Ökosysteme, wie die artenreichen Streuobstwiesen, aktiv in das Stadtleben. Streuobstwiesen stehen exemplarisch für die Verbindung von Natur, Kultur und Wirtschaft: „Diese wertvollen Lebensräume prägen die Identität der Stadt und verbinden urbanes Leben mit dem Schutz der Biodiversität“, so der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Stadt Claus Wagner. Fortbestand ist alles andere als selbstverständlich Streuobstwiesen faszinieren mit ihrem Anblick von blühenden Bäumen und summenden Bienen, doch ihr Fortbestand ist alles andere als selbstverständlich. Der Flächenverlust in Deutschland betrug in den letzten Jahrzehnten bis zu 75 %, und viele dieser wertvollen Biotope sind akut gefährdet. Sie sind nicht nur ein Symbol für regionale Traditionen, sondern auch ein Zuhause für tausende von Tier- und Pflanzenarten. In einer Zeit, in der der Klimawandel und die Urbanisierung unsere Lebensräume stark negativ verändern, brauchen wir Streuobstwiesen mehr denn je. Sie speichern CO2, schützen Böden und fördern die Artenvielfalt. Einzigartige Möglichkeit, ökologische Funktionen mit der Lebensqualität der Stadtbevölkerung zu verbinden 5.000 heimische Tier-, Pflanzen- und Pilzartenkommen auf Streuobstwiesen vor. Darunter auch einige, die auf der Roten Liste stehen, wie beispielsweise der Steinkauz, Grünspecht, zahlreiche Wildbienen und der Hirschkäfer. Sie alle benötigen ein intaktes Ökosystem mit reichhaltigem Nahrungsangebot und vielfältigen Lebensräumen. Intakte Streuobstwiesen erfüllen diese Anforderungen und leisten damit einen essenziellen Beitrag zum Erhalt unserer heimischen Artenvielfalt und Biodiversität. Weiterhin bietet die Nähe dieser Biotope zu urbanen Räumen wie in St. Ingbert eine einzigartige Möglichkeit, ökologische Funktionen mit der Lebensqualität der Stadtbevölkerung zu verbinden. Als Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Bliesgau sieht St. Ingbert es als zentrale Aufgabe, diese wertvollen Lebensräume in Stadtnähe zu bewahren und gezielt weiterzuentwickeln. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt neben dem Erhalt, auf der Neupflanzung von Obstbäumen. Dabei liegt der Fokus auf einer regionalen Sortenauswahl, da diese unseren Genpool erhalten und zudem an die lokalen Umweltfaktoren gut angepasst sind, wodurch die Überlebens- und Wachstumsrate verbessert wird. Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine hohe Sortenvielfalt in der Streuobstwiese, da diese mit einer höheren Anzahl an Begleitarten einhergeht. Kooperation zwischen der Stadt St. Ingbert und dem Naturschutzbund (NABU) St. Ingbert Die Streuobstwiese Rohrbachtal (vormals „Auf der Spick“) ist ein gutes Beispiel für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen im städtischen Siedlungsraum. Diese Fläche wird in einer Kooperation zwischen der Stadt St. Ingbert und dem Naturschutzbund (NABU) St. Ingbert betreut und kontinuierlich erweitert. Bereits im Jahr 1993 wurden dort 20 Obstbäume heimischer Sorten gepflanzt, 2018 kamen weitere 11 Bäume hinzu. Auch für das Jahr 2025 sind neue Pflanzungen sowie gezielte Pflegemaßnahmen geplant, um die ökologische Vielfalt weiter zu fördern und zu erhalten. Für 2025 sind folgende Aktionen auf der Streuobstwiese geplant: Im Februar wurden die städtischen Obstbäume geschnitten. Zudem fand eine Entbuschung und Baumpflege auf den NABU-Pachtflächen statt, finanziert durch den NABU. Im März steht die Renovierung des Insektenhotels und die Anlage einer Blühfläche durch NABU und Ehrenamtliche an. Am 22. Mai, dem Tag der biologischen Vielfalt werden Obstbäumen mit Schülern angepflanzt und im Herbst steht eine weitere Nachpflanzung von Obstbäumen über eine Fördermaßnahme auf dem Plan. Die Streuobstwiese zwischen St. Ingbert und Rohrbach. Foto: Claus Günther Claus Günther, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Stadt St. Ingbert, beim Rückschnitt eine Obstbaumes. Foto: Giusi Faragone Gartenplaketten gibt es als Dankeschön fürs Mitmachen beim Gartenwettbewerb. Foto: Stadt St.Ingbert Naturnahe Gärten locken beispielsweise Bienen an. Foto: Stadt St. Ingbert

10 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2025 Die Leader-Region Seminar: Existenzgründung im Biosphärenreservat Bliesgau Mitte Dezember 2024 hatte das Biosphärenreservat Bliesgau Besuch aus der Lüneburger Heide: Petra Reinken, KoordinatoDie Logistik des Bliesgau-Regals weckt Interesse in der Lüneburger Heide rin des Naturpark-Partnernetzwerks im Naturpark Lüneburger Heide, informierte sich vor Ort über das erfolgreiche Konzept des Bliesgau-Regals und insbesondere über die dahinterstehende Logistik. Ihr Ziel ist es, ein ähnliches Netzwerk im Naturpark LüneburVor dem CJD-Zwischenlager: Ralf Meisel (1. Vorsitzende Bliesgau Genuss e.V.), Petra Reinken, Sabrina Prior (CJD), Dr. Gerhard Mörsch (Geschäftsführer BZVB Bliesgau), Michelle Schmitt. Foto: Wolfgang Wohlwend ger Heide aufzubauen, mit bereits zwei Logistikern in Aussicht. Das Bliesgau-Regal als Vermarktungsplattform für regionale Produkte Seit seiner Einführung hat sich das Bliesgau-Regal als eine erfolgreiche Vermarktungsplattform des Vereins Bliesgau Genuss e.V. etabliert. In den Regalen befindet sich eine große Auswahl an regionalen und saisonalen Produkten sowie Erzeugnisse, die in der Region hergestellt werden. Wer diese Produkte kauft, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern unterstützt auch die Wirtschaft und die Wertschöpfung in der Region. Dank kurzer Transportwege wird die Umwelt entlastet, was nicht nur Lärm und Emissionen verringert, sondern auch Natur und Klima schont. Seit 2020 übernimmt das Berufsbildungswerk Christliches Jugenddorf Homburg/Saar gGmbH den Vertrieb der Biosphärenprodukte über das Bliesgau-Regal. Einblicke in die zentrale Logistik hinter dem Bliesgau-Regal Nach einem Rundgang durch den Concept-Store in Homburg, in dem das CJD eine breite Auswahl an regionalen Produkten im Bliesgau-Regal anbietet, ging es in das CJD-Zwischenlager. Dort wurden der Vertriebsprozess hinter dem Bliesgau-Regal erläutert. Die regionalen Erzeugnisse werden vom CJD direkt bei den Erzeugerinnen und Erzeugern bestellt, abgeholt und in das Zwischenlager gebracht. Von dort aus werden die Produkte an die Verkaufsstellen mit Bliesgau-Regalen ausgeliefert. Dieses System optimiert die Transportwege, stärkt den regionalen Handel und bindet gleichzeitig Auszubildende mit Handicaps aktiv in den Logistikprozess ein. Regionale Logistik im Fokus Petra Reinken zeigte großes Interesse an der Logistik des Bliesgau-Regals. Im Mittelpunkt des Austausches standen Fragen zur effizienten Verteilung regionaler Produkte, der Zusammenarbeit zwischen Produzierende und der Logistik sowie den Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Hintergrund ihres Interesses ist das Förderprojekt für die regionale Logistik „EWIN – Effiziente Warenströme im Naturpark Lüneburger Heide“, in dem untersucht wird, wie eine regionale Logistik für lokale Betriebe in der Lüneburger Heide aufgebaut werden kann. Daher recherchierte sie zu anderen Regionallogistik-Initiativen, darunter auch bei uns im Bliesgau. Langfristig möchte sie ein ähnliches Netzwerk in der Lüneburger Heide etablieren, wobei bereits zwei Logistikunternehmen in Aussicht stehen. Ausblick für die Lüneburger Heide Der Besuch ermöglichte einen wertvollen Austausch und zeigte Perspektiven für die Entwicklung eines ähnlichen Modells in der Lüneburger Heide auf. Die Lüneburger Heide könnte von den Erfahrungen im Bliesgau profitieren, insbesondere in Bezug auf eine zentrale Logistik. Der Besuch verdeutlichte, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen Erzeugende Betriebe, der Logistik und den Händlerinnen und Händlern ist, um ein solches System auch in anderen Regionen erfolgreich zu etablieren. Es bleibt abzuwarten, wie dieses Netzwerk in der Lüneburger Heide umgesetzt wird. Weitere Informationen rund um das Angebot an regionalen Produkten im Bliesgau gibt es auf der Homepage des Biosphärenreservates: www.biosphaere-bliesgau. eu/erleben-geniessen/ regionale-produkte Interessieren Sie sich für die Entwicklung und Vermarktung regionaler Produkte? Möchten Sie wissen, wie Sie Ihre Ideen erfolgreich umsetzen und auf dem Markt und in der Biosphäre Bliesgau etablieren können? Dann sollten Sie sich diesen Termin vormerken: Am Donnerstag, 27. März 2025, laden die Wirtschaftsförderung Saarpfalz, der Biosphärenzweckverband Bliesgau und der Verein Bliesgau Genuss e.V. von 16 bis 18 Uhr zu einem kostenfreien Gründungsseminar ein. Veranstaltungsort ist die Kreisvolkshochschule Blieskastel. Spannende Themen und wertvolles Know-how Der erfahrene Referent Uwe Schwan (GUB AG) informiert praxisnah zum Thema Gründung und geht speziell auf das Thema „Regionale Produkte“ ein. Themen wie Marktanalyse, Finanzierung, Konzepterstellung, Kapitalbedarfsplanung sowie Marketingtipps stehen im Fokus. Außerdem erhalten Teilnehmende wichtige Informationen zu Formalitäten, Buchhaltung und Steuern. Das Seminar richtet sich sowohl an Gründungsinteressierte und Betriebsnachfolger als auch an bestehende Anbieter, die ihre Kompetenzen erweitern möchten. Jetzt anmelden! Die Teilnahme ist kostenfrei, jedoch ist eine Anmeldung erforderlich. Sichern Sie sich jetzt Ihren Platz unter www.wfg-saarpfalz.de Telefon 06826 5202-0 Nutzen Sie diese Gelegenheit, wertvolle Tipps für Ihr regionales Projekt zu erhalten! Bliesgau Genuss e. V. „Kurze Wege – Langer Genuss“ Bliesgau Genuss e.V. ist die Regionalvermarktungsinitiative in der Biosphäre Bliesgau und die erste Anlaufstelle für Produzierende und Unterstützer jeglicher Art, wenn es um regionale Köstlichkeiten geht. Heimische Produkte sind von unseren Tellern nicht mehr weg zu denken. Auch deshalb ist es das Ziel des Vereins und seiner Mitwirkenden, die Regionalvermarktung im Biosphärenreservat Bliesgau als ein wichtiges Fundament der Modellregion für Nachhaltigkeit zu stärken. Gemeinsam mit anderen regionalen Akteuren entwickelt der Verein Ideen und Projekte um die regionalen Wirtschaftskreisläufe und damit die regionale Wertschöpfung weiter voran zu bringen. Kontakt Bliesgau-Genuss e.V. 1. Vorsitzender Ralf Meisel Limbacher Straße 35 66424 Homburg Tel. (0 68 48) 18 13 E-Mail: ralf-meisel@web.de

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