Die Biosphäre Bliesgau im Frühling

15 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2024 Nachhaltigkeit in die Biosphäre „Nur was wir kennen, können wir auch schützen“ Die Bedeutung dieses Wissens über die heimische Natur wird im Projekt „LIFE Insektenfördernde Regionen“ besonders hervorgehoben. „Nur was wir kennen, können wir auch schützen“, erklärt Jenja Kronenbitter, GNF-Projektmanagerin. Um die Maßnahmen für den Insektenschutz im Saarland zu verbessern, hat sich eine Expertengruppe in der Biosphäre Bliesgau zusammengefunden. Gemeinsam wurde eine spezielle Blühmischung für die Wildbienen des Saarlandes entwickelt, die nun mit Landwirten getestet wird. Die Ergebnisse der Untersuchungen von Roland Burger und anderen Spezialisten dienen als Grundlage, um die bestmögliche Mischung zu finden. Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Wildbienenspezialisten und Umweltschutzorganisationen kann zu beeindruckenden Ergebnissen führen Dieses Projekt steht exemplarisch für das Engagement von Vereinen und Initiativen, die sich nicht nur Im Bliesgau zu Hause – die Wildbiene Andrena rosae steht auf der Roten Liste der in Deutschland gefährdeten Arten. Foto: Ronald Burger dem Schutz der Umwelt widmen, sondern auch aktiv dazu beitragen, unser Wissen über die Natur zu erweitern. Der Verlust der Biodiversität ist ein drängendes Problem, dem durch solche Projekte wie „LIFE Insektenfördernde Regionen“ begegnet wird. Der Blick in die Biosphäre Bliesgau zeigt: Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Wildbienenspezialisten und Umweltschutzorganisationen kann zu beeindruckenden Ergebnissen führen. Ein kleiner Schritt im Saarland, aber ein großer für den Schutz der Bienen und der Biodiversität. Erfahren Sie mehr über unser EU-LIFE Projekt Insektenfördernde Regionen: Kontakt Global Nature Fund – Büro Bonn Jenja Kronenbitter Projektmanagerin Kaiser-Friedrich-Str. 11 53113 Bonn Telefon: +49 157 33085788 E-Mail: kronenbitter@globalnature.org Webseite: www.globalnature.org Hohes kommunales Engagement Eine aktuelle Studie der Arbeitsgruppe Europastudien der Universität des Saarlandes in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenzweckverband zeigt, dass nachhaltige Entwicklung nicht nur ein globales Ziel ist, sondern mit Engagement auf regionaler und lokaler Ebene bearbeitet und ‚mit Leben gefüllt‘ wird. Das Biosphärenreservat Bliesgau steht dabei als ein Beispiel für Ansätze nachhaltiger Kommunalentwicklung im Fokus. Die in den Jahren 2022 und 2023 durchgeführte Studie unter Federführung von M.A. Julia Dittel und Jun.-Prof. Dr. Florian Weber betont die entscheidende Rolle von Biosphärenreservaten als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Die Biosphäre Bliesgau fungiert nicht nur als Bewahrer der natürlichen Ressourcen, sondern auch als dynamischer Akteur, der lokal verankerte Lösungen für globale Herausforderungen entwickelt und die Kommunen in ihrem Handeln unterstützt. Globale Ziele versus lokale Umsetzung Seit dem UNESCO-Aktionsplan von Lima aus dem Jahr 2016 sollen sich Biosphärenreservate, und damit auch das Biosphärenreservat Bliesgau, verstärkt an den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen orientieren, die als Leitlinien für eine nachhaltige Regionalentwicklung dienen. Diese Ausrichtung spiegelt sich nicht nur in politischen Strategien wider, sondern beeinflusst auch das tägliche Handeln der Kommunen im Biosphärenreservat, doch ist deren Bearbeitung im Alltag nicht immer ganz einfach. Starkes Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltiger Entwicklung. Respekt vor den komplexen Herausforderungen Die Untersuchung im Biosphärenreservat verdeutlicht, dass ein starkes Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltiger Entwicklung in den Städten und Gemeinden vorhanden ist. Drei Viertel der Kommunen erachtet diese als sehr wichtig und setzt konkrete Maßnahmen dazu um. Allerdings orientiert sich nur knapp ein Drittel aktiv an der Agenda 2030 bzw. den 17 SDGs, die von der UNESCO zur Richtschnur erhoben wurden. Bedeutung erlangen teilweise eher die Nachhaltigkeitsstrategie des Saarlandes oder kommunale Nachhaltigkeitsleitbilder. Mithilfe entsprechender Strategien oder Zielsetzungen wird das abstrakte Nachhaltigkeitsleitbild ‚greifbar‘. Im Alltag schränken jedoch mangelnde finanzielle und personelle Ressourcen, bürokratische und rechtliche Hürden, aber auch andere notwendige Prioritäten die Handlungsmöglichkeiten ein. Kommunen: Klare Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung Die Kommunen im Biosphärenreservat Bliesgau zeigen dennoch klare Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung auf. Ohne aktiv auf die SDGs Bezug zu nehmen, setzen sie vielfältige Projekte um, die sich letztlich den globalen Zielen zuordnen lassen. Ihr weiterer Bedarf an Unterstützung manifestiert sich in konkreten Forderungen nach Fortbildungen, Beratung und regelmäßigem Austausch. Hierbei spielt die Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat eine Schlüsselrolle, indem wichtige Ideen und Impulse für die lokale Entwicklung bereitgestellt werden. Die Studie unterstreicht, dass eine erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsziele auf lokaler Ebene mit großem Engagement der Akteure Wirklichkeit werden kann. Eine enge Partnerschaft zwischen Gemeinden und Biosphärenreservaten kann eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung, die den globalen Nachhaltigkeitszielen Rechnung trägt, fördern. Dies zeigen die Entwicklungen im Biosphärenreservat Bliesgau. Nachhaltige Entwicklung im Biosphärenreservat der Bienen enfördernde Regionen“ in der Biosphäre Bliesgau Der saarländische Veranstaltungskalender bietet auch in diesem Jahr viele tolle Feste, Märkte, Festivals und Aktionstage. Eine landesweit einmalige Besonderheit unter diesen Angeboten ist das beliebte Biosphärenfest. Es versteht sich als eine große und lebendige Bühne, auf der die Ortsgemeinschaft und die Kooperationspartner der Biosphäre, wie Vereine, Unternehmen, Kommunen und Schulen ihren Beitrag zur Modellregion einem breiten Publikum vorstellen. Getreu dem Motto „wo Biosphäre draufsteht, muss auch Biosphäre drin sein“ überzeugt die Veranstaltung mit der Authentizität und Nachhaltigkeit der Angebote. Wie gewohnt beginnt das Fest mit einem ökumenischen Open Air-Gottesdienst um 10 Uhr auf der großen Bühne. Die Besucherinnen und Besucher können an Save the Date! Biosphärenfest am Sonntag, 30. Juni in der Ortsmitte von Kleinblittersdorf diesem Tag die Vielfalt der Biosphäre Bliesgau kennenlernen. Der rote Faden ist bekannt und auch für diesen Festtag in seiner 18. Auflage gilt: „Regional ist erste Wahl!“. Das trifft insbesondere auch auf das gastronomische Angebot zu, egal, ob traditionell saarländisch oder aus der modernen Küche. Für was man sich auch entscheidet, immer sind die Zutaten regionaler Herkunft und nachhaltig produziert. Infos zum Festprogramm stehen ab 1. Juni unter www.biosphaere-bliesgau.eu Seit dem Jahr 2004 zieht das Biosphärenfest wie ein Wanderpokal durch die Städte und Gemeinden der Biosphäre Bliesgau. In der Gemeinde Kleinblittersdorf machte der Festtag 2007 in Auersmacher und 2014 in Rilchingen-Hanweiler Station. Selbstverständlich sind alle Freundinnen und Freunde der Biosphäre Bliesgau von Herzen eingeladen mitzufeiern, die vielen spannenden Mitmach- und Informationsangebote aufzusuchen und sich mit regionalen Produkten durch die Veranstaltung zu schlemmen. Die Gemeinde Kleinblittersdorf, die Ortsgemeinschaft Kleinblittersdorf und der Biosphärenzweckverband Bliesgau freuen sich auf zahlreiche Gäste von nah und fern! Weitere Infos zum Festprogramm sind ab 1. Juni unter www.biosphaere-bliesgau. eu zu finden.

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