Rundschau St. Ingbert

19 Natürlich aus St. Ingbert. Dem Tor zur Biosphärenregion. Dezember 2024 Natürlich für St. Ingbert. Aquarelle von Roswitha Hotz im Bruder-Konrad-Haus Die St. Ingberterin Roswitha Hotz stellt ihre Aquarelle in ihrer ersten Einzelausstellung im Bruder-Konrad-Haus aus. Zu sehen sind die lebensfrohen Bilder mit Motiven aus dem Saarland und aus Frankreich noch bis Januar 2025. Für die Ausstellung „Aquarelle aus dem Saarland und Frankreich“ hat sie, gemeinsam mit Kurator Josef Matuschek und dem Verein „Gemeinsam in St. Ingbert – von Senioren für Senioren“ vor allem Landschafts- und Gebäudebilder ausgesucht. Sie zeigen Ansichten aus St. Ingbert, die sie immer an Originalschauplätzen gemalt hat. „Ich male nie nach Fotos oder anderen Vorlagen“, erklärt die rüstige Seniorin. Die zarten, lebensechten Bilder sprechen von einem Leben voller Dankbarkeit, Heimatliebe und tiefer Zufriedenheit. Bunte Dächer, ehrwürdige Gebäude und grüne Landschaften, aber auch blattlose Baumwipfel vor grauem Himmel – alle Motive scheinen zu sagen: Das Leben ist mit allen Facetten schön und ich darf dabei sein. „Ein bisschen stolz bin ich jetzt schon“, gibt die 88-jährige Malerin zu. Ein verschmitztes Lächeln huscht dabei über ihr hübsches, freundliches Gesicht. Sie ist das beste Beispiel dafür, dass ein Hobby wie das Malen den Menschen jung und aktiv hält. Zwar klappt es mit dem Laufen derzeit nicht so richtig, aber die Gedanken fließen. Sie schweifen in Erinnerungen, sind aber auch stets bereit, sich auf ihr Gegenüber und das Heute einzulassen. „Meine Tochter Anna unterstützt mich bei allem“, lobt sie, und dennoch bereitet sie selbst fast jeden Tag den Hefeteig für frischen Obstkuchen vor. DAS LEBEN IST EIN GROSSES GLÜCK „Malen ist für mich, wie für andere die Musik – ich muss das einfach tun!“ „Ich male schon immer“, erklärt sie. Ihr Vater habe sie und ihre Geschwister an die Kunst herangeführt, „aber eigentlich habe ich sonst alles von meiner Mutter gelernt: zum Beispiel Englisch – und das Leben“. Willensstark habe sie als Fünfjährige beim Anblick eines Bildes bereits beschlossen: „Das kann ich besser!“ Später studierte sie Mathematik, arbeitete als Lehrerin und promovierte, nachdem sie das vierte von fünf Kindern geboren hatte, in Physik. „In meinem Beruf habe ich dann mit fünf Kindern nicht mehr gearbeitet, mir war die Familie immer wichtiger.“ Den Lebensschatz der Kunst hat sie sich bewahrt und an ihre eigenen Kinder weitergegeben. „Malen ist für mich wie für andere die Musik – ich muss das einfach tun!“, bekräftigt Roswitha Hotz. Bis vor zwei Jahren traf sie sich mehrmals im Monat mit der französischen Malergruppe „Peintres en plein air“ um die Maler Christiane Köppler, Jean-Louis Schwartz und Max Grand-Montagne. So waren zahlreiche ihrer Künstlerkollegen sowie zwei Töchter und Enkel zur Vernissage ins Bruder-Konrad-Haus gekommen. Auch heute ist das Malen für sie Lebensbegleiter und gelegentlich auch Therapeut: „Im Moment kann ich ja keinen Sport machen, dann male ich halt!“. Diese entschlossene Haltung spiegelt sich nicht nur in ihren Bildern wider, sondern zeugt auch von Frau Hotz‘ unermüdlicher Tatkraft und einer unbedingt positiven Lebenseinstellung. „Das Leben ist ein großes Glück!“, sagt sie mit der größten Selbstverständlichkeit. Die Bilder von Roswitha Hotz sprechen von einem Leben voller Dankbarkeit, Heimatliebe und tiefer Zufriedenheit. Foto: M. Panzer

RkJQdWJsaXNoZXIy NjQ0NDQ=