2 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2024 – Februar 2025 Der 37. Deutsche Naturschutztag in Saarbrücken hat die Dringlichkeit des Natur- und Klimaschutzes in den Fokus gerückt. Alarmierende Statistiken zeigen, dass über 80 Prozent der geschützten Lebensräume in der EU in einem schlechten Zustand sind und der Bestand von Feldvögeln seit 1970 um 80 Prozent gesunken ist. Diese Zahlen verdeutlichen, dass sofortige Maßnahmen notwendig sind. Saarbrücker Erklärung fordert mehr Schutzgebiete Ein zentraler Bestandteil des Naturschutztages war die „Saarbrücker Erklärung“, die von vielen Hundert Teilnehmenden erarbeitet wurde. Diese Erklärung fordert eine konsequente Umsetzung von Schutzmaßnahmen, darunter die Ausweitung von Schutzgebieten auf mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen. Zudem soll der Schutz und die Optimierung bestehender Schutzgebiete vorangetrieben werden. Die Einbeziehung von BiodiverNatur- und Klimaschutz im Bliesgau: Ein gemeinsames Anliegen deutschlandweit sitätsaspekten in alle politischen Entscheidungen ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Bliesgau gut vernetzt Im Biosphärenreservat Bliesgau gibt es viele Möglichkeiten, durch gezielte Maßnahmen aktiv zur Verbesserung der Lage beizutragen. Mit dem neuen „Nationale Naturlandschaften-Programm 2030“ wird auf Kooperation und gemeinsame Ziele gesetzt. Die Großschutzgebiete im Saarland, das Biosphärenreservat Bliesgau, der Naturpark Saar-Hunsrück und der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, arbeiten eng zusammen, um ihre Ziele zu erreichen. Diese Zusammenarbeit erstreckt sich nicht nur auf den Naturschutz, sondern auch auf Bereiche wie Umweltbildung, nachhaltigen Tourismus, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und nachhaltige Regionalentwicklung. Die Regionen teilen ihre Ressourcen, Erfahrungen und Best Practices, um gemeinsam den Herausforderungen des Natur- und Klima- „Vernetzung“ ist eine von vielen Aufgaben, die die UNESCO ihren anerkannten Biosphärenreservaten im Weltnetz aufgetragen hat Im Sommer 2024 tagte die EuroMAB erstmals in Deutschland. Unter den 250 Konferenzteilnehmern aus 41 Ländern war auch der Biosphärenzweckverband Bliesgau vertreten. Nach dem Motto „Klima für den Wandel“ diskutierten die Teilnehmenden in der Lutherstadt Wittenberg Anfang Juni in 22 Workshops und vier Podiumsdiskussionen Maßnahmen zum Klimaschutz, zum Schutz der biologischen Vielfalt, zur Förderung nachhaltiger Wirtschaftsweisen, aber auch zur Rolle von Biosphärenreservaten bei der Bewältigung von Naturkatastrophen und gesellschaftlichen Krisen. Die abschließende Deklaration für den UNESCO Weltkongress im kommenden Jahr 2025 in Hangzhou in China mahnt daher auch Sowohl bei der EuroMAB 2024 (Netzwerk der UNESCO-Biosphärenreservate aus Europa und Nordamerika) in der Lutherstadt Wittenberg als auch bei der ständigen Arbeitsgemeinschaft der Biosphärenreservate in Deutschland (AGBR) im Biosphärenreservat Thüringer Rhön und der Mitliederversammlung der Nationalen Naturlandschaften (NNL) im Naturpark Südschwarzwald war der Biosphärenzweckverband Bliesgau dieses Jahr vertreten. In diesem Interview berichtet die Bauleitung von Peter Gross Bau über die Herausforderungen und Maßnahmen bei der Sanierung des Staffels im Bliesgau. Nach einem schweren Pfingstunwetter kam es durch Wassermassen zu einem Hangrutsch, der Teile der Straße unterspülte und aufspaltete. Erfahren Sie, wie die Experten den Hang stabilisierten, welche Baumaßnahmen notwendig waren, und wie es gelang, eine langfristige, sichere Lösung für die Straße zu schaffen. Der Staffel hoch in den Bliesgau, wie haben Sie ihn nach dem Pfingstunwetter vorgefunden? Durch die großen Wassermengen wurde der Staffel teilweise unterspült, was einen Hangrutsch verursachte, der die Straße aufspaltete. Dadurch entstand das Problem, dass die Reparaturarbeiten in Hanglage unterhalb des Erdrutsches erschwert würden. Im Laufe der Zeit haben weitere Regenfälle den Hangrutsch vergrößert, wodurch schließlich etwa 20 Meter der Fahrbahn abrutschten. Was waren die größten Herausforderungen? Die Bauzeit einzuhalten und in Zusammenarbeit mit unserem Nachunternehmer, der Firma Sidla und Schönberger, den betroffenen Hangrutsch zu stabilisieren und zu sanieren, sodass er in den kommenden Jahrzehnten sicher bleibt, waren die größten Herausforderungen des Projektes. Wie umfangreich waren die Sanierungsarbeiten? Die Sanierungsarbeiten umfassten umfangreiche Maßnahmen zur Hangsicherung, Straßensanierung und den Einsatz spezieller Baumaschinen. Ein etwa 20 Meter langer Straßenabschnitt erforderte eine Hangsicherung, für die fünf Stützkörper in unterschiedlicher Tiefe in die Böschung integriert wurden. Diese Stützkörper bestehen aus Erdbeton, einer Mischung aus dem vorhandenen Boden und Zement, die langfristige Stabilität für die Böschung gewährleistet. Zusätzlich wurde auf einer Länge von 130 Metern ein Randbalken im Erdbetonverfahren gebaut. Der Straßenbelag musste auf einer Strecke von 250 Metern erneuert werden, da Untersuchungen ergaben, dass der Hang ursprünglich durch eine Dammschüttung entstanden war, die über die Jahre zu Setzungen der Erdmassen geführt hatte. Um die Arbeiten in den steilen Hangbereichen sicher ausführen zu können, kam ein spezieller Schreitbagger zum Einsatz. Eine Spezialfirma übernahm diese Arbeiten, da das Gerät sich durch seine Fähigkeit, sich in schwierigem Gelände sicher zu bewegen, besonders für den Einsatz an schwer zugänglichen Stellen eignet. Der Schreitbagger spielte so eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Durchführung der Bauarbeiten. War dies ein besonderer Auftrag für Sie? Selbst für das Team von Peter Gross Bau war dies ein herausfordernder Auftrag. Doch trotz aller Umstände gelang es unseren Fachexperten, eine langfristige und beständige Lösung zu finden und alle Bereiche des Erdbau-, Kanalbau-, Straßenbau- sowie Asphaltbaus erfolgreich einzubinden. Eine großartige Leistung unserer Abteilung (Bauleitung Dennis Gergen)! Herausforderung Hangrutsch Wie Peter Gross Bau den Staffel im Bliesgau zukunftssicher gemacht hat Abschließende Frage: Ist der Staffel jetzt zukunftssicher? Mit diesem Urzustand startete Peter Gros schutzes zu begegnen. Durch regelmäßige Treffen und gemeinsame Projekte wird der Austausch gefördert und eine starke Gemeinschaft gebildet, die sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Klimaschutz einsetzt. Modellregion Bliesgau Die kommenden Jahre sind entscheidend, um Veränderungen herbeizuführen. Es ist an der Zeit, gemeinsam für den Erhalt der Lebensgrundlagen einzutreten und den Bliesgau als Vorzeigemodell für nachhaltige Entwicklung und Naturschutz zu positionieren. Nur so bleibt die Region ein Ort voller Vielfalt und Schönheit. Weltweit und regional gut vernetzt
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