Die Biosphäre Bliesgau im Winter

14 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau Dezember 2024 – Februar 2025 Die Mobilität in der Region Mit dem Betreiberwechsel im südlichen Kreisgebiet zum 01.01.2025 wird in Teilen des Stadtgebiets von Blieskastel (Böckweiler, Altheim, Brenschelbach, Riesweiler und Pinningen) sowie Teilen des Gemeindegebiets von Gersheim (Utweiler, Peppenkum, Medelsheim, Seyweiler) ein neuartiger, flexibler Busverkehr eingeführt. Der sogenannte „Bliesgau Flitsaar“ verbindet die Ortschaften untereinander und bietet Anschluss an die Hauptorte Blieskastel und Gersheim. Ab 2025 „On-Demand“ Busverkehr in Teilen des südlichen Saarpfalz-Kreises Dabei kommen barrierefreie elektrische Kleinbusse zum Einsatz, die ohne festen Fahrplan und ohne lange Wartezeit auf Bestellung fahren. Über die neue saarlandweite „flitsaar“-App, das Internet oder telefonisch kann der Bus unmittelbar oder bis zu zwei Wochen im Voraus bestellt werden. Bei unmittelbarer Buchung kommt das Fahrzeug binnen 20 Minuten zum Fahrgast, der an jeder regulären, sowie zusätzlichen in der App sichtbaren Haltestellen ein- und aussteigen kann. Die Fahrzeuge bringen die Fahrgäste möglichst direkt zu ihrem Zielort und versuchen zugleich unterwegs weitere Fahrgäste mit ähnlichen Fahrtwünschen mitzunehmen, ohne dass lange Umwege entstehen. Der Fahrpreis richtet sich nach dem regulären Nahverkehrstarif, sodass für Fahrgäste keine zusätzlichen Kosten entstehen. Der neue Verkehr soll die Anbindung des ländlichen Raums an die Hauptorte verbessern und durch die Anschlüsse an die Busbahnhöfe in Gersheim und Blieskastel sowie den Bahnhof in Lautzkirchen auch weiterführende Bus- und Bahnanschlüsse einfacher und schneller nutzbar machen. Die Europäische Mobilitätswoche 2024 war ein voller Erfolg und hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig nachhaltige Mobilität für die Entwicklung unserer Stadt und Region ist. Zahlreiche Aktionen fanden statt, die das Bewusstsein für umweltfreundliche Verkehrsmittel schärfen und den Austausch innerhalb der Gemeinschaft fördern sollten. Den Auftakt bildete ein Pendlerfrühstück, bei dem 150 Frühstückstüten an Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs verteilt wurden. Diese Aktion fand großen Anklang und wurde von verschiedenen Vertretern der Stadt, darunter Beigeordneter Markus Schmitt, begleitet. Die Stadtverwaltung präsentierte auch die zahlreichen Initiativen zur Förderung einer nachhaltigen Verkehrsplanung, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Ein weiteres Highlight war die Firmenführung bei Kettler, die ausgebucht war und das Interesse an lokal produzierten Waren und nachhaltigen Herstellungsprozessen weckte. Zudem besuchte eine Gruppe aus St. Ingbert die Stadt Saarbrücken, um sich über deren Maßnahmen zur nachhaltigen Stadtentwicklung auszutauschen. Diese Art des Wissenstransfers ist besonders wertvoll und stärkt die Netzwerke zwischen den Städten. Besonders spannend war die Feierabendtour des ADFC, die viele Radfahrer zusammenbrachte und die Freude am Radfahren förderte. Auch der Filmabend über die Verkehrswende und der Vortrag zur Europäische Mobilitätswoche: Ein richtiger Schritt in die Zukunft Geschichte des Fahrrads regten zu lebhaften Diskussionen an. Diese Formate verdeutlichen, wie wichtig der Dialog und der Austausch von Ideen sind, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Der abschließende Aktionstag in der Fußgängerzone bot Raum für Information und Interaktion. Initiativen wie die Fahrradcodierung und das Mobilitätsquiz zogen viele Interessierte an und machten das Thema nachhaltige Mobilität greifbar. Die Segnung von Fahrrädern und Rollatoren war ein symbolischer Akt, der die Gemeinschaft und den Respekt für alle Verkehrsteilnehmer feierte. Diese Veranstaltungen sind nicht nur bedeutend für die lokale Verkehrsplanung, sondern auch für die Entwicklung des Biosphärenreservats Bliesgau. Ein effektives Mobilitätskonzept, das Radfahren und den öffentlichen Nahverkehr fördert, ist entscheidend, um die Schönheit und Vielfalt der Region zu bewahren. Wenn die Menschen die Möglichkeit haben, umweltfreundlich zu reisen, wird der Druck auf die Natur reduziert. Zudem können solche Aktionen zur Stärkung der Gemeinschaft beitragen, indem sie die Menschen zusammenbringen und ein Bewusstsein für die eigene Umgebung schaffen. Die Förderung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln unterstützt auch die Ziele des Biosphärenreservats, das nicht nur den Naturschutz, sondern auch die nachhaltige Entwicklung in der Region in den Mittelpunkt stellt. Insgesamt hat die Europäische Mobilitätswoche 2024 gezeigt, dass ein Umdenken in der Verkehrspolitik möglich ist und dass gemeinschaftliche Aktionen einen bedeutenden Beitrag zur Schaffung eines nachhaltigen Lebensraums leisten können. Die Stadt St. Ingbert hat durch diese Initiative einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht – für eine lebenswerte Zukunft in der gesamten Region. Wir sprachen mit dem verantwortlichen Organisator Frank Ehrmanntraut, Mitarbeiter der Biosphären-vhs: 1. Herr Ehrmantraut, Sie brennen bekanntlich für Fahrräder und die neue Mobilität. Was treibt Sie an? Unser Dienstfahrrad ziert der Schriftzug „Klima schützen – Frischluft tanken!“ Das passt sehr gut zum Mindset der VHS. Wir versuchen stets das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Ich halte das für den besten Weg, um die Menschen für die Thematik zu gewinnen. Gerne probieren wir die Dinge auch selbst aus, bevor wir sie weiterempfehlen. Das beste Beispiel hierfür ist unser Lastenrad, das bei der Stadtverwaltung ein Dienstfahrtzeug ersetzt. Vor ein paar Jahren habe ich damit unseren Stand auf dem Biosphärenfest in Einöd transportiert. 2. In diesem Jahr waren Sie einer der Macher bei der Europäischen Mobilitätswoche. Welchen Mehrwert sehen Sie in einer solchen aufwändigen Initiative für die Bevölkerung? Was waren die Rückmeldungen? Und Ihre markantesten Eindrücke? Frank Ehrmanntraut ist schon seit langer Zeit Vorreiter bei alternativen Mobilitätsarten Bild Christa Strobel Ehrlich gesagt kam das Projekt etwas überraschend auf uns zu. Dennoch konnten wir, gemeinsam mit den vielen Akteuren die sich in der Stadt für das Thema engagieren, ein schönes Programm auf die Beine stellen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Insofern sehe ich der Zukunft optimistisch entgegen und freue mich über eine wachsende Zahl von Bürgerinnen und Bürgern, die neugierig sind Alternativen auszuprobieren. Für mich persönlich war die Besichtigung des Kettlerwerkes in St. Ingbert das Highlight der Woche. Das war wohl auch bei den Bürgerinnen und Bürgern so, denn alle angebotenen Termine waren komplett ausgebucht. Hier konnte man sehen, dass die Mobilitätswende durchaus auch wirtschaftlich interessant sein kann. Zumindest in St. Ingbert können mehrere hundert Menschen mit der Produktion von Fahrrädern ihren Lebensunterhalt verdienen. Das ist bei all den negativen Schlagzeilen aus der Automobilindustrie ein kleiner Lichtblick. 3. Werden Sie die Mobilitätswoche und das Thema Mobilität weiter begleiten? Was sind Ihre Pläne? Aktuell wissen wir noch nicht welche Rolle die VHS im kommenden Jahr spielen wird. Eine Beteiligung mit Veranstaltungen, die zu der Thematik passen werden wir sicher beisteuern. Diesmal haben wir ja etwas mehr Vorlauf. Freizeitzentrum Blieskastel LAUTZKIRCHEN BÖCKWEILER ALTHEIM BRENSCHELBACH PEPPENKUM RIESWEILER UTWEILER MEDELSHEIM GERSHEIM PINNINGEN SEYWEILER BLIESKASTEL Freibad Walsheim BRENSCHELBACH BAHNHOF Bliesgau 06841/104 72 52 ab 01.01. 2025 Besser Bus

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