7 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau März – Mai 2023 Bis Ende Februar wurden im ganzen Biosphärenreservat noch fleißig Hecken geschnitten und Wiesen gemäht. Aber warum eigentlich? Zerstört das nicht den Lebensraum vieler Arten? Kein Rückschnitt bedeutet Verbuschung und später Verwaldung Nicht ganz! Denn auch freie Wiesen sind von großer Bedeutung, da nur diese ausreichend Licht und Platzt für Arten wie etwa Orchideen, Schmetterlinge und Rehe bieten. Zudem brauchen Eidechsen freigestellte Mauern zum Aufwärmen. Beim Rückschnitt von Hecken wird deren Ausbreitung (Verbuschung) verhindert, die auch nur eine Vorstufe der Verwaldung ist. Es findet also der Erhalt bestehender Lebensräume zum Erhalt der dortigen Arten statt. So wird bei der „Erhaltenden Pflege“ die Biodiversität gesichert. Es handelt sich bei der Landschaftspflege also um Bemühungen zum Erhalt einer nachhaltig leistungsfähigen, Apfel mit massivem Mistelbefall. Foto: Dirk Hussung Max Becker ist neuer Koordinator der Partnerinitiative im Biosphärenreservat Bliesgau Nachdem Julia Saar im Herbst 2022 in Elternzeit ging, übernahm Max Becker aus St. Ingbert Anfang Dezember ihre Vertretung zur Koordination des Partnerbetriebe-Netzwerkes beim Biosphärenzweckverband Bliesgau. Zum Studieren verschlug es Max Becker zunächst nach Mainz, dann nach Innsbruck, wo er den Studiengang „Geographie: Globaler Wandel, regionale Nachhaltigkeit“ belegte. Und nicht zuletzt, weil er seine Masterarbeit über „Nachhaltigkeitskommunikation in der Biosphäre Bliesgau“ schrieb, lag es ihm nahe, wieder in seiner Heimatregion Fuß zu fassen. „Mit der Betreuung und Weiterentwicklung unseres Partnernetzwerkes sehe ich große Möglichkeiten, unsere Region nachhaltig mitzugestalten. Dabei verstehe ich den Begriff der Nachhaltigkeit nicht nur auf den Natur- und Umweltschutz, sondern auch auf eine wirtschaftlich und sozial stabile Zukunft bezogen. Die Partnerinitiative bringt diese drei Aspekte sehr gut zusammen: Den regionalen Betrieben wird ein Netzwerk geboten, in dem sie zum Austausch und zur Zusammenarbeit ermuntert werden. Die Partner verstehen sich als Botschafter des Biosphären-Gedankens, was sich in umweltverträglichen Wirtschaftsweisen, Produkten und Angeboten widerspiegelt.“ Max Becker ist beim Biosphärenzweckverband für die Parnerbetriebe zuständig. Foto: privat Landschaftspflege – Wieso eigentlich? ökologisch gesunden, vielgestaltigen und schönen Landschaft. Misteln schaden Bäumen Ein aktuelles Beispiel findet sich auf Streuobstwiesen, welche als artenreichster Lebensraum Mitteleuropas gelten. Deutschlandweit ist jedoch die Laubholz-Mistel (Viscum album album) stark auf dem Vormarsch. Die „Grünen Mitesser“ entziehen den Bäumen mit ihren Saugwurzeln Wasser und Nährstoffe. Damit schaden sie den Bäumen und können diese, bei starkem Befall, auch zu Grunde richten. Um den Befallsdruck zu mindern und so Streuobstwiesen zu schützen, werden im Rahmen der Landschaftspflege Misteln entfernt. Landschaftspflege ist im Zeitraum vom 1. Oktober bis Ende Februar (also außerhalb der Brutzeiten) erlaubt, dies gilt auch für größere Arbeiten im eigenen Garten, wie Baumfällungen und Heckenrückschnitt. Was tun im Garten Rückschnitt von (Obst-)Gehölzen, Sträuchern und Rosen. Das Pflanzen bereits vorgezogener oder gekaufter Zwiebeln für Ostern (z.B. Hyazinthe, Tulpe, Osterglocken). Die Anzucht von Tomaten und anderes wärmeliebendes Gemüse wie Aubergine, Zucchini, Kürbis (etwa Ende März bis Anfang April, genauere Angaben auf Packung). Im Nutzgarten ist das Entfernen des Unkrauts aus dem milden Winter möglich. Auch kann umgegraben werden, wenn dies nicht bereits im Winter geschehen ist. Kälteunempfindliches Gemüse, wie manche Salat- und Kohlsorten, sowie Karotte und Radieschen können gesetzt werden. Vogel- und Nisthäuschen sollten mit einem Spachtel gereinigt werden. Danach ist auch eine Desinfektion mit Bunsenbrenner oder mit hochprozentigem Alkohol (z.B. Spiritus) aussprühen zu empfehlen. Auf dem Rasen sind Vorbereitungen für Blühflächen möglich. Dazu lediglich einzelne Stellen in Ruhe lassen. Zusätzlich können ab Mitte April Pflanzenmischungen eingestreut werden. Neuer Koordinator Neben der Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort, freut Max Becker sich besonders auf den Austausch mit den anderen Biosphärenreservaten: „Im Juli besuchen die Partner des Biosphärenreservates Pfälzerwald ihre Kollegen im Bliesgau und im Mai schon findet das Netzwerktreffen der 30 deutschen Partnerkoordinatoren in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft statt.“ Informationen zu den Partnerbetrieben finden Sie unter www.biosphaere-bliesgau.eu/partner. Max Becker ist unter Telefon 06842 96009-17 und per Mail unter m.becker@biosphaere- bliesgau.eu zu erreichen. 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