Rundschau St. Ingbert

DIE RUNDSCHAU – Mai 2024 8 WALDWIRTSCHAFT IM WANDEL Ein Blick auf St. Ingberts vielfältige Wälder Ein Spaziergang durch die Wälder von St. Ingbert offenbart nicht nur die Schönheit der Natur, sondern auch die Vielfalt der Bewirtschaftungsmethoden. Drei verschiedene Eigentümer - der Saarforst, die Stadt St. Ingbert und private Waldbesitzer - pflegen ihre Wälder auf unterschiedliche Weise und bringen dabei ihre eigenen Traditionen, Werte und Prioritäten ein. In Gesprächen mit Anna von Schwindt, Besitzerin eines Privatwaldes, Förster Michael Weber vom Saarforst und Christian Lambert, Mitarbeiter der Stadt St. Ingbert, eröffnen sich spannende Einblicke in die Hintergründe und Herausforderungen der jeweiligen Bewirtschaftungsstrategien. Interessant auch: Gerade was die Herausforderungen betrifft, haben alle drei mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Saarforst: Tradition und Nachhaltigkeit im Einklang Der Saarforst, als größter Waldbesitzer der Region, verfolgt eine lange Tradition der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die auf ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit setzt. Förster Michael Weber betont die Verbundenheit mit dem Wald und die Verantwortung für kommende Generationen: „Unser Ziel ist es, den Wald als lebendiges Ökosystem zu erhalten und gleichzeitig eine nachhaltige Holznutzung zu ermöglichen.“ Die Bewirtschaftung des Staatswaldes richtet sich nach strengen gesetzlichen Vorgaben, die den Schutz des Waldes und seiner Bewohner gewährleisten sollen. Der Saarforst setzt auf eine Mischung aus natürlicher Verjüngung und gezielter Bewirtschaftung, um die Stabilität des Waldökosystems langfristig zu sichern. Stadt St. Ingbert: Naturnähe und Naherholung als Leitprinzipien Im Stadtwald von St. Ingbert legt die Stadtverwaltung Wert auf eine ganzheitliche Waldbewirtschaftung, die Natur- und Erholungsaspekte gleichermaßen berücksichtigt. Christian Lambert erklärt: „Unser Ziel ist es, den Wald nicht nur als Wirtschaftsfaktor zu betrachten, sondern auch als Naherholungsgebiet für die Bürgerinnen und Bürger.“ Der Stadtwald dient nicht nur der Holznutzung, sondern auch der Erholung, Bildung und dem Naturschutz. Durch eine naturnahe Bewirtschaftung und eine breite Palette von Freizeitangeboten wird der Stadtwald zu einem wichtigen Teil des städtischen Lebensraums. Unter dem Motto „Kohle, Eisen, Glas und Bier – die Industriekultur der Biosphärenstadt St. Ingbert - zwischen Tradition und Zukunftsvision“ findet an drei Terminen im Jahr die Tagestour ‘Weg der Industriekultur’ statt. Treffpunkt für die ganztägige Tour ist um 10 Uhr beim Besucherbergwerk Rischbachstollen am Zechenhaus, Obere Rischbachstraße 13. Hier beginnt die erste Führung durch das Besucherbergwerk Rischbachstollen mit Besichtigung Zechenhaus sowie „Einfahren in den Stollen“. Danach können sich die Teilnehmer mit einem Bergmannsfrühstück stärken. Der nächste Treffpunkt ist um 13.15 Uhr am Konsumgebäude auf der Alten Schmelz. Während einer eineinhalbstündigen Führung durch die älteste erhaltene Werkssiedlung in Südwestdeutschland erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Interessantes über Werk und Arbeitersiedlung des ehemaligen Eisenwerkes. Zum Abschluss der Tagestour steht gegen 15.15 Uhr eine Besichtigung auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Becker an. Bei einer Führung lernen die Teilnehmer den Beckerturm, eines der Wahrzeichen der Stadt St. Ingbert, kennen. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 20 Personen beschränkt. Der Preis pro Person für den Stadtrundgang beträgt 6 Euro, Kinder bis 14 Jahre sind frei. Das Bergmannsfrühstück kann optional für 5 € pro Person bei der Anmeldung dazu gebucht und vor Ort bezahlt werden. Da die Teilnehmerzahl aus organisatorischen Gründen begrenzt ist, wird um Anmeldung bis 22. Mai 2024 bei Stabsstelle Wirtschaft, Sachgebiet Tourismus, unter der Telefonnummer (0 68 94) 13-7 33 (Montag bis Donnerstag von 8 – 15 Uhr) oder per E-Mail an tourismus@st-ingbert. de gebeten. Es gilt die Reihenfolge der Anmeldungen. Eine Oase der Entspannung, der Wald in St.Ingbert. Foto: Stadt St Ingbert Privatwald: Wirtschaftliche Interessen und ökologische Verantwortung Für Anna von Schwindt vom privaten Waldgut Ettental stehen die wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund, ohne dabei die ökologische Verantwortung zu vernachlässigen. „Unser Wald ist eine wichtige Einnahmequelle für uns. Wir produzieren und verkaufen Holz, um unseren Lebensunterhalt zu sichern“, erklärt sie. Trotzdem betont sie die Verantwortung gegenüber der Natur und den Menschen: „Wir achten darauf, unseren Wald nachhaltig zu bewirtschaften und ihn für zukünftige Generationen zu erhalten.“ Der Privatwald setzt auf eine effiziente Holznutzung und trägt gleichzeitig zur regionalen Wertschöpfung und Arbeitsplatzsicherung bei. Das Waldgut Ettental stellt seinen Wald auch für die MTB-Aktionen der Stadt St. Ingbert, so wie beispielsweise am Muttertag, der Bevölkerung zur Verfügung. Herausforderungen und Perspektiven für die Zukunft Alle drei Waldbesitzer stehen vor ähnlichen Herausforderungen, wie dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf den Wald. „Die zunehmenden Extremwetterereignisse und der Borkenkäferbefall setzen unseren Wäldern stark zu“, erklärt Weber. Dennoch zeigen sich auch Perspektiven für die Zukunft. „Durch eine angepasste Waldbewirtschaftung und die Förderung von Mischwäldern können wir den Herausforderungen begegnen und unsere Wälder langfristig erhalten“, fasst Lambert zusammen. Die verschiedenen Bewirtschaftungsmethoden der St. Ingberter Wälder verdeutlichen die Vielfalt und Komplexität der Waldwirtschaft. Trotz unterschiedlicher Ansätze verfolgen alle dasselbe Ziel: den Wald als Lebensraum und Ressource zu erhalten und zu schützen, sowohl für die heutige als auch für kommende Generationen. EIN UNKONVENTIONELLER WORKSHOP Wirtschaftsdialog zum Thema „Feminine Energie“ Unter dem Thema „Feminine Energie für erfolgreiches Unternehmertum“ bot Melina-Sophie Uhl, Coachin für selbstständige Mamas, einen einzigartigen Workshop an. Die Teilnehmer wurden eingeladen, ein neues Format zu erleben, das von weiblicher Energie und gemeinsamer Unterstützung geprägt war. Melina-Sophie teilte ihre eigene Erfahrung als Marketingmanagerin in einem von männlicher Energie geprägten Umfeld, präsentierte wie sie ihre Weiblichkeit heute in ihrem Unternehmen lebt und damit unternehmerisch erfolgreich ist. Es wurde betont, dass sowohl männliche als auch weibliche Energie wichtig seien, aber in der Geschäftswelt oft ein Ungleichgewicht herrsche, das es zu überwinden gelte. Im Fokus des Workshops standen die Qualitäten der weiblichen Energie, wie Kreativität, Verbundenheit, Intuition und „weiche Stärke“, die eingehend besprochen wurden. Die Teilnehmer lernten, wie sie ihre weibliche Energie stärken und in ihrem beruflichen Leben erfolgsbringend einsetzen können. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Entwicklung von Intuition und emotionaler Intelligenz. Die Teilnehmer wurden ermutigt, auf ihre innere Stimme zu hören und ihre Emotionen bewusst zu regulieren, um bessere Entscheidungen zu treffen und effektiver zu kommunizieren. Im Rahmen des Workshops wurde eine Coaching-Übung zur Stärkung der Intuition durchgeführt, die jederzeit wiederholt werden kann. Zudem gab es Übungen zur Steigerung der emotionalen Intelligenz, um ein besseres Verständnis für die eigenen Emotionen und deren Einfluss auf das berufliche Handeln zu entwickeln. Der Workshop endete mit einem starken Gefühl des Empowerments und des Verständnisses dafür, wie weibliche Energie genutzt werden kann, um nicht nur beruflich erfolgreich zu sein, sondern auch persönlich zu wachsen. STADTFÜHRUNGEN IN ST. INGBERT Stadtrundgang: Weg der Industriekultur Termin: Samstag, 25. Mai 2024 ab 10 Uhr, Start: Rischbachstollen

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